Zeitung für Schland

Erich Follath: Deutsche Phantasie und Israel

Posted in SPIEGEL & SPIEGEL ONLINE by Mr. Moe on Mai 7, 2009

Nicht erst nach dem Gaza-Krieg sowie der Ernennung Avigdor Liebermans zum israelischen Außenminister ist man in Bezug auf „Israelkritik“ deutscher Medien einiges gewöhnt. Und trotzdem wird in schöner Regelmäßigkeit ein Artikel veröffentlicht, von dem man geneigt ist zu denken, dass es schlimmer nicht mehr ginge. SPIEGEL-Redakteur Erich Follath weiß diesen Punkt mit Leichtigkeit zu erreichen und geht in seiner durch und durch antisemitischen fiktiven Ansprache, die Bundesaußenministers Frank-Walter Steinmeier dem „Ultranationalisten“ Avigdor Lieberman halten solle, sogar noch ein gutes Stück über ihn hinaus.

Follath lebt die genuin deutsche Phantasie aus, den Juden Israelis – seiner Auffassung nach vermutlich: endlich – einmal richtig die Meinung geigen zu können und bei dieser Gelegenheit auch gleich noch krude Ansichten nach Gutsherrenart in die Welt zu bölken. Da bereits an diverser Stelle auf Follaths Geschmiere reagiert wurde, sei vorab auf die entsprechenden Beiträge verwiesen:

Die Einbettung von Follaths Artikel in einen übergeordneten gesellschaftlichen Zusammenhang ist in der Tat notwendig, ist es doch alles andere als ein Zufall, dass Follaths Text auf der größten deutschsprachigen Nachrichtenseite erscheint. Denn es handelt sich bei Follath eben nicht um einen einzelnen Irren, der seine kranken Ansichten in die Welt hinaus posaunt, sondern vielmehr um einen einzelnen Irren, der die kranken Ansichten der Mehrheit der Europäer im Allgemeinen und der Deutschen im Speziellen in die Welt hinaus posaunt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, ergänzend noch einige besonders haarsträubende Passagen aus Follaths imaginärer Rede an den „Rassisten“ und „Fanatiker“ Lieberman zu thematisieren, dürften diese doch die Meinung eines nicht unwesentlichen Teiles der Bevölkerung widerspiegeln. Die folgende Passage ist hierfür exemplarisch:

Was ist denn bloß los in Israel, dass eine ultranationale Partei wie Ihre Israel Beitenu zur drittstärksten Kraft wird, dass sich ein Großteil der Bevölkerung nicht einmal mehr ansatzweise in das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung hineinversetzen kann? Woher diese Mitleidsmüdigkeit, dieser Zynismus, diese Friedensunfähigkeit, gerade jetzt, da der Nahen Osten durch einen neuen, engagierten amerikanischen Präsidenten aufgemischt wird und sich neue Chancen auftun? Warum wird Israel da zum Problem für einen Friedensprozess – statt zu seiner Lösung?

Ja, was ist denn bloß los in Israel? Wurden nicht etwa tausende Raketen aus dem Gaza-Streifen auf Israel abgefeuert? Und für diejenigen, die Raketenterror als prinzipiell gerechtfertigten oder doch wenigstens nachvollziehbaren „Widerstand gegen eine Besatzungsmacht“ zu euphemisieren pflegen: Wurden diese Raketen nicht etwa auch nach Israels einseitigem und vollständigem Rückzug aus dem Gaza-Streifen abgefeuert? Und hat Israel nicht bereits zahlreiche, zum Teil schmerzhafte Zugeständnisse gegenüber den Palästinensern gemacht, ohne dass diese sich auch nur einen Millimeter bewegt haben? Haben im Gegenzug die Hamas oder die Fatah auch nur Israels bloßes Existenzrecht anerkannt? War Israel nicht auch im überfälligen und mehr als gerechtfertigten Gaza-Krieg bemüht, zivile Opfer zu minimieren und unter schwierigsten Bedingungen größtmöglichste Rücksicht auf die Bevölkerung zu nehmen?

Doch warum sich überhaupt mit der Realität auseinandersetzen, wenn man doch einfach dem Juden unter den Staaten die Schuld in die Schuhe schieben kann. Die Vorteile sind nicht zu übersehen: Erstens ist diese Erklärung schön einfach, zweitens universal gültig und auf jedes Problem anwendbar (Finanzkrise, Schweinegrippe, Follaths Frisur), drittens wird einem von der Mehrheit der Landsleute applaudiert und viertens kann doch nicht falsch sein, was auch der Großvater immer schon gewusst hat. Aus dieser Position vermeintlicher moralischer Überlegenheit und Allwissenheit fühlt sich Follath dazu auserkoren, einmal „Klartext“ zu sprechen:

Und nun reden wir politischen Klartext, jenes Tacheles, das Frau Merkel bei ihrer Rede im März 2008 vor der Knesset vermieden hat, bei der sie ja unverständlicherweise – und wie ich meine, aus falsch verstandener Rücksicht – nicht einmal die von der gesamten EU verurteilte israelische Siedlungspolitik kritisieren wollte. Sie werden nur eine Chance haben, Irans Aufstieg zur Atommacht (vielleicht) zu verhindern, wenn es einen „Grand Bargain“, eine Gesamtregelung für die Region, gibt. Wenn Israel schmerzliche Zugeständnisse macht, einen Friedensvertrag mit Syrien schließt und den Golan aufgibt. Wenn Israel den Palästinensern – die sich hoffentlich intern auf einen gemäßigten Kurs einigen, glauben Sie mir, wir im Westen reden hinter geschlossenen Türen mindestens genauso hart mit der arabischen Seite wie mit Ihnen – einen eigenen Staat in lebensfähigen Grenzen zugesteht und alle Siedlungen bis auf bis auf einige wenige aufgibt (darunter vielleicht Ihre Westbank-Gemeinde Nokdim, in der Sie zu wohnen belieben).

Follath scheint der Meinung zu sein, dass ihm gelungen sei, was nur wenigen Journalisten vergönnt ist: die Weltformel entdeckt zu haben, die sogleich die Ursache wie auch die Lösung für jedes Problem kennt: Ja, wenn Israel doch nur Zugeständnisse einginge, dann sähe der gesamte Nahe Osten rosig aus und der Iran stellte sein Atomprogramm ein. Dass Israel dies in der Vergangenheit wiederholt getan hat? Pustekuchen. Dass Irans Vernichtungsdrohungen gegen Israel nicht das Geringste mit Israels Handeln, sondern mit seiner bloßen Existenz zu tun haben? Egal. Dass nichts, aber auch gar nichts darauf hinweist, dass sich die Palästinenser in absehbarer Zukunft auf einen „gemäßigten Kurs“ einigen könnten – wie auch immer dieser für jemanden wie Follath aussehen möge? Spielt keine Rolle. Dass Frieden mit Syrien derzeit weder realisierbar noch einsehbar ist, warum ausschließlich Israel dafür Vorleistungen erbringen sollte? Who cares! Stattdessen lieber richtig schön „Klartext“ und „Tacheles“ reden und zudem noch drohend ankündigen, was geschehen würde, wenn der Staat der Holocaust-Überlebenden den Frevel besäße und sich weigerte, den Anweisungen des Staates der Nachkommen der Holocaust-Planer- und Durchführer Folge zu leisten:

Sollten Sie sich wirklich von diesem in Annapolis vereinbarten Kurs des Land-für-Frieden entfernen und sich in der Siedlungsfrage nicht bewegen, werden wir innerhalb der EU, mit der Stimme Deutschlands, Maßnahmen gegen Israel einleiten. Am Ende dieses Prozesses könnten auch Sanktionen stehen. Und Sie müssen wissen: Sollte Israel einen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen durchführen – es heißt, Sie gehörten zu den Befürwortern eines solchen Wahnsinns – werden Sie nicht nur die islamische Welt, sondern auch Europa gegen sich haben.

Gleichwohl Follath vermutlich lediglich die traurige Wahrheit ausspricht, ist die Genugtuung über die Aussage, dass ein israelischer Verteidigungsschlag gegen iranische Atomanlagen zu (noch größerer) Feindschaft mit Europa führte, nicht zu überlesen. (Nebenbemerkung: Mit nahezu täglich ansteigendem Druck auf Israel seitens der USA und gleichzeitigem Appeasement gegenüber dem Iran ist davon auszugehen, dass selbiger zunehmend wahrscheinlicher wird.)

Krönender Abschluss von Follaths Ausführungen ist das Eingeständnis, vom Nahen Osten eigentlich überhaupt keine Ahnung zu haben, was ihn natürlich nicht daran hindert, seine Meinung kund zu tun:

Ich weiß nicht, ob Syriens Präsident Assad friedensbereit ist; ich habe keine Ahnung, ob mit den iranischen Hardlinern ein Deal möglich sein wird – ebenso wie Sie stimmt mich Teherans jahrelanges Tricksen, Tarnen und Täuschen in der Atomfrage skeptisch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie Ihren Kindern eines Tages sagen wollen: Wir haben nicht alles versucht.

Schon bemerkenswert: Follath betrachtet sein Wissen offensichtlich als ausreichend, um Lieberman als „Rassist“ und „Fanatiker“ zu bezeichnen und ihm, sowie der israelischen Regierung unter Netanyahu überhaupt, jeglichen Friedenswillen abzusprechen. Follaths Wissen soll hingegen nicht ausreichen, Assad als Hindernis für den Frieden zu sehen, geschweige denn zu erkennen, dass ein „Deal“ mit dem Mullah-Regime in Bezug auf die atomare Frage völlig ausgeschlossen ist.

Es bleibt, was immer bleibt, wenn man Hang zum „Klartext“ und „Tacheles“, aber keine Ahnung hat: ein Haufen Stammtischparolen, die im besten Fall auf den Rausschmiss aus der Dorfkneipe und im schlimmsten Fall auf Massenmord hinauslaufen. Die Welt sollte sich derzeit darum sorgen, ihren Kindern künftig nicht sagen zu müssen: Unsere Großeltern haben am Judenmord wahlweise aktiv teilgenommen, ihn unterstützt oder ihm zugesehen und nichts getan, und wir selbst haben ihm aktiv beigewohnt, ihn unterstützt oder zugesehen und nichts getan. Die fortdauernde Notwendigkeit, an den kategorischen Imperativ zu erinnern, Denken und Handeln so einzurichten, dass Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe, ist mehr als beängstigend.

55 Antworten

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  1. Lila said, on Mai 7, 2009 at 5:43 pm

    Danke, daß Du was dazu geschrieben hast. Mir wurde beim Lesen so jämmerlich übel, daß ich nichts dazu schreiben konnte. Da tobt sich in der Tat ein so ungezügelter, arroganter Haß aus, daß man erschrickt. Alle, alle Ressentiments haben sich zusammengefunden, das Weltbild ist geschlossen und nicht zu erschüttern. Ich nehme an, er spricht für viele, viele.

    Wer so wenig Empathie hat, der kann sie schwerlich von anderen einfordern. Noch dazu, wo ihm die Palästinenser ganz egal sind – Hauptsache, es geht gegen Israel.

  2. Knorr said, on Mai 7, 2009 at 6:19 pm

    Habt Ihr es nicht eine Nummer kleiner? Die Tatsache, dass jede kritische Äußerung zur Politik Israels von euch oder euresgleichen (Zentralrat usw.) hysterisch kreischend als „Antisemitismus“ verschrien wird, hat den Antisemitismus-Vorwurf, wenn er dann mal berechtigt ist, inzwischen zu einem stumpfen Instrument gemacht, genauso wie wenn jemand dauernd zum Spaß „Hilfe“ schreit und er im Schwimmbad gurgelnd ersäuft, als er wirklich mal Hilfe braucht. Achso, bevor ich es vergesse: Follat hat mit jedem Wort in seinem Artikel Recht

  3. heplev said, on Mai 7, 2009 at 6:32 pm

    Es ist schon gewaltig, wenn einer, der keinerlei Rücksicht auf irgendwas nimmt, sich „wundert“ (bzw. gehässig vorwirft), die Israelis würden die Palästinenser vergessen und sich einen Scheißdreck um die armen Menschen kümmern. Jeder Israeli (jetzt nicht ganz persönlich gemeint) hat mehr für die Palästinenser getan als all die „arabischen Brüder“ zusammen, die die „Flüchtlinge“ lediglich als Manövriermasse und Kanonenfutter verstehen. Aber wo keine Juden als Ursache konstruiert werden können, da ist es auch mit dem Mitgefühl der Antisemiten des Schlages Follath vorbei.
    Das Schlimmste daran: Sie glauben wirklich, was sie schreiben; sie denken es; und sie sind darin derart gefestigt, dass sie sich durch noch so viele Fakten nicht einmal ankratzen lassen. Ein Umdenken? Bei solchen Leuten unmöglich, wie immer bei Antisemiten.

  4. Bernd Dahlenburg said, on Mai 7, 2009 at 7:33 pm

    Follath rechnet auch (zu Recht) mit der Dummheit der (uninformierten) SPIEGEL-Leser, wenn er Annapolis als zu erfüllendes Vertragswerk bezeichnet.

    Die Roadmap muss eingehalten werden, und wenn die palästinensische Seite diese nicht Punkt für Punkt sauber abarbeitet – und um nichts anderes geht es Liebermann, Follath erwähnt sie mit keinem Wort – kann man Annapolis sowieso vergessen, das abgesehen davon das Pferd von hinten aufzäumt, wenn es einen Friedensschluss vor die Erfüllung der Voraussetzungen dafür setzt.

    Er kennt die Zusammenhänge sicher – umso verwerflicher sein Vorgehen.

  5. Bernd Dahlenburg said, on Mai 7, 2009 at 7:39 pm

    Der von mir sehr verehrte Ephraim Kishon hat einmal einen sehr klugen Satz gesagt, den ich nie vergessen werde (hab‘ ihn nicht mehr genau im Kopf, aber sinngemäß):

    Die Welt kümmert sich um die Palästinenser nicht, weil sie diese liebt, sondern weil sie Israel hasst./i>

  6. frankwh said, on Mai 7, 2009 at 8:01 pm

    Realitätssinn scheint nicht zu den Tugenden der Follath-Kritiker zu gehören. Wer einen Mann wie Liebermann zum Außenminister macht, der früher mit Fahrradketten und Stacheldraht auf Araberjagd ging, der muß sich über kritische Reaktionen nicht wundern.

    http://www.tagesschau.de/ausland/meldung91676.html

    Diese als „Antisemitismus“ zu bezeichnen, ist einfach nur dumm und unverschämt.

  7. lalibertine said, on Mai 7, 2009 at 9:01 pm

    @frank wh: ROLF!. Du bist über die Biographien der pal. „Politiker“ mit denen Israel Frieden schließen soll nicht so im Bilde, oder?

  8. ela said, on Mai 7, 2009 at 10:39 pm

    Danke für die klaren Worte!

  9. Fratzenkind said, on Mai 8, 2009 at 6:24 am

    Wer sich wie Herr Dahlenburg (?) als Verehrer des Kunstbanausen und zweitklassigen Kinderbuch- und Doofmannautors Kishon outet, der sich selbst zum „Satiriker“ beförderte und in den 70erjahren neben Konsalik und „Unbezähmbare Angelique“ nebst Glasreh und Glasmurmel-Schwenker altdeutsch-rustikale Wohnzimmerschränke zierte, mit dessen Kompetenz in Nahost-Fragen dürfte es nicht so weit her sein. Da hält man sich doch lieber an Herrn Follath vom Spiegel

  10. Zahal said, on Mai 8, 2009 at 12:55 pm

    frankwh said, on Mai 7, 2009 at 8:01
    Realitätssinn scheint nicht zu den Tugenden der Follath-Kritiker zu gehören. Wer einen Mann wie Liebermann zum Außenminister macht, der früher mit Fahrradketten und Stacheldraht auf Araberjagd ging, der muß sich über kritische Reaktionen nicht wundern.

    1.) Lernen sie den Namen des Herrn doch erst einfach richtig zu schreiben. Und haben Sie wenigstens die Höflichkeit, Ihn auch als Herrn anzusprechen. Er ist gewählt worden, weil die seichte Politik versagt hat und man auch mit Menschen wie Ihnen mal Tacheles reden muss.

    2.) Hatte Deutschland auch schon einmal einen schuhwerfenden Taxifahrer als Aussenminister? Einen Minister, der RAF-Terroristen verteidigt hat ? Und einen Kanzler, der sich nicht zu schade war, mit einem Staat zu verhandeln, in dem Hinrichtungen Jugendlicher, Steinigungen, Erhängung an Baukränen, Verheiratung Minderjähriger, sexuelle Verstümmelung der Frauen, eine Religionspolizei die religiöse Minderheiten verfolgt, die Systemkritiker ausschaltet, ein Staat, der zum Völkermord aufruft zum ALLTAG gehören ? Mit welchem Recht erdreisten Sie sich, über andere zu urteilen, obwohl Sie ihr Wissen nur aus der Presse beziehen ?

    3.) Kennen Sie die Sachlage nicht, selbsternannte „Nahost Experten“ haben wir genug, die ihren geistigen Müll unter die Leute bringen, nicht weil sie Sachverstand besitzen, sondern weil sie mediengeil sind (Norbert Blüm – unsere Rente ist sicher ) !!!!

    4.) Ja Follath ist ein Antisemit, mit allen seinen imaginären Vorstellungen. Und Spon war seit jeher ein antisemitsches Blatt mit antiisraelischer Berichterstattung. Es gibt Recherchen dazu.

    5.) Sie müssen nicht alles glauben, was der Mainstream so hergibt.

    6.) Was sagen sie denn zu den ach so „gemässigten“ Verhandlungspartner Israels ? Haben sie bisher auch nur IRGENDEINE Vereinbarung der Road Map in die Relität umgesetzt ? NEIN……..

    7.) Waren es IMMER die Hartliner in Israel, die Fortschritte gebracht haben.

    Realitätssinn besitzen diejenigen, die BEIDE Seiten sehen UNVORHERGENOMMEN beleuchten, Herr Follath ist schon aus diesem Grund disqualifiziert……..

  11. Zahal said, on Mai 8, 2009 at 1:09 pm

    Eine neue Form von Antisemitismus macht sich breit. Eine versteckte und zumeist anfangend mit den Worten:

    Ich betrauere den ungeheuren und irreparablen Schaden, den das dritte Reich durch die Vertreibung und Ermordung der sich als Deutsche fühlenden jüdischen Intelligenz angerichtet hat. Allerdings weigere ich mich, als Vater in der Verantwortung vor meinen Kindern eine Kollektivschuld im Sinne der ewigen deutschen Schuld anzuerkennen. Andererseits bin ich stolz darauf, dass sich das deutsche Volk letztendlich uneingeschränkt zur Verantwortlichkeit für den Holocaust bekennt, anders als neuerdings der Staat Israel und die Mehrheit seiner Bürger zu der Diskriminierung und alltäglichen völkerrechtswidrigen Verbrechen an den Palästinensern.

    Der moderne Antisemit leugnet nicht den Holocaust, aber er benutzt ihn als Argument gegen die Juden. Zuerst ein wenig Trauer und Scham über die Ermordung von jüdischer Intelligenz, die sich als deutsch gefühlt haben (jüdische Arbeiter und Handwerker hatten natürlich nichts zu befürchten) dann aber ein grenzenloser Stolz auf die Verantwortlichkeit für den Holocaust.

    Das soll uns erst einmal einer nachmachen, diesen nahtlosen Übergang vom Brandstifter zum Feuerwehrmann, und während der Deutsche aus der Geschichte gelernt hat, und man nun endlich damit aufhören könnte, diesen gesamten Abschnitt immer wieder vorgehalten zu bekommen und man sich weigert und nicht mehr daran erinnert werden will, dass auch in Deutschland man für ca. 12 Jahre dem Aberglauben (man sei ein auserwähltes Volk) bis zur bitteren Neige gefrönt hatte, machen die Juden mit ihrem gefährlichen Aberglauben weiter und erzeugen durch ihre Arroganz einen Antisemitismus, den es eigentlich nicht mehr gibt, anstatt die Schuld dafür mitzutragen.

    Man ist gewissermaßen ein ehrbarer Antisemit, wenn man den Holocaust zwar nicht bestreitet, zugleich aber darauf hinweist, dass es die Juden sind, die durch ihr Verhalten die Antisemiten herausfordern. Man könnte diese heute weiträumig etablierte Argumentation auch einen „differenzierten Antisemitismus“ nennen, denn meist wird auch noch klar herausgestellt, dass man ja nichts gegen Juden hat und man sicherlich auch einige „gute Juden“ kennt…….

    Aber warum immer wieder die Juden und Israel ?? Warum nicht mal die Linkshänder, die Vegetarier, die Raucher oder die Surfer. Warum also immer wieder die Juden, sogar in Armenien, Japan und Zimbabwe, wo es praktisch keine Juden gibt ?

    Das ist nur auf den ersten Blick absurd, denn es sind die Antisemiten, die sich als Opfer der Geschichte fühlen, und sie werden den Juden Auschwitz niemals verzeihen……….

    Es kommt also immer darauf an, wie man Antisemitismus definiert. Es ist schon seltsam; in einem Land, in dem die „Nürnberger Gesetze“ alle Variationen von Voll, Halb-, Viertel- und Achteljuden festlegten, indem „Rassenschande“ mit dem Tode bestraft wurde, indem Einstein und Freud zu der Gattung „Untermenschen“ gehörten, während Himmler und Heydrich aber die „Herrenrasse“ repräsentierten, in einem solchen Land mit solch einem Erbe tun sich auch heute noch Journalisten, Politiker und Wissenschaftler schwer, „Antisemitismus“ und „Antisemiten“ klar zu definieren, ja man muss wirklich genau hinhören und sauber differenzieren, bevor man sich ein Urteil erlauben kann. Wirklich „neu“ am „neuen Antisemitismus“ ist eben nicht, dass er auch ohne Juden auskommt, sondern das es faktisch keine Antisemiten gibt, die sich selbst als solche definieren und empfinden würden.

    Bezeichnend ist auch, was dabei NICHT ausgesagt wird, nämlich Israel, die Palästinenser und der Nahostkonflikt, das ist es nämlich, was den modernen Antisemiten (von denen die meisten noch nicht einmal wissen, wie man Dafour schreibt) umtreibt – die Angst um den Frieden, das Mitgefühl mit den Palästinensern, die Sorge, die Juden könnten aus der Geschichte nichts gelernt haben.

    Über 60 % der Deutschen halten Israel für die größte Bedrohung des Friedens, da ist ein „ehrlicher Antisemit“ der die Juden einfach nur sche….. findet, ein richtiger Lichtblick im Zwielicht der Heuchelei, denn das alte und neue Nasenbohrer die Juden nicht mögen ist vollkommen normal und kann von daher nur diejenigen überraschen, die den Antisemitismus für eine Nebenwirkung bei übertriebenen Alkoholgenuss halten……

  12. frankwh said, on Mai 8, 2009 at 4:15 pm

    @lalibertine
    Doch, durchaus. Aber der terroristische Hintergrund einiger Fatah- und Hamas-Funktionäre ist noch lange kein Grund, einen faschistoiden Ex-Schläger als Heilsbringer anzusehen. Die von Follath erwähnte Radikalisierung ist nun einmal Tatsache, die sich auch in den Bildern der „Schlachtenbummler“ manifestiert, die aus sicherer Entfernung jeden Artillerietreffer in Gaza bejubelten.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,601547,00.html

    Aber wahrscheinlich waren das gar keine Israelis, sondern verkleidete Spiefel-Journalisten …

  13. Bernd Dahlenburg said, on Mai 8, 2009 at 4:43 pm

    Fratzenkind said, on Mai 8, 2009 at 6:24

    „Wer sich wie Herr Dahlenburg (?) als Verehrer des Kunstbanausen und zweitklassigen Kinderbuch- und Doofmannautors Kishon outet, der sich selbst zum “Satiriker” beförderte und in den 70erjahren neben Konsalik und “Unbezähmbare Angelique” nebst Glasreh und Glasmurmel-Schwenker altdeutsch-rustikale Wohnzimmerschränke zierte, mit dessen Kompetenz in Nahost-Fragen dürfte es nicht so weit her sein. Da hält man sich doch lieber an Herrn Follath vom Spiegel“

    ————–

    Ihr Pseudonym klingt so bescheiden wie Ihr „Argument“. Und wieso setzen Sie hinter meinem Namen ein Fragezeichen? Ich nehme Ihnen doch auch unbesehen ab, dass Sie ein Fratzenkind sind.

    Schon mal Der Fuchs im Hühnerstall oder Blaumilchkanal gelesen?

    Dürfte für Sie zu hoch sein. Abgesehen davon hat Kishon in 5 Minuten mehr kluge Sätze von sich gegeben als Sie es in Ihrem kompletten ärmlichen Dasein zustandbringen werden.

    Ich tippe mal‘ auf Ihre Lektüre: Bukowsky, stimmt’s?

    ——————-
    @Frank wh: Sie dürfen sich zu Fratzenkind gesellen. Sie passen gut zusammen, finde ich. Aus ein paar Gaffer-Idioten auf ganz Israel zu schließen, lässt nur einen Schluss zu; Sie wissen schon, welchen ich meine.

    Lieberman war auch nicht mein Favorit, aber Sie haben sich sicher auch nicht darüber beschwert, als Steinmeier sagte, dass Israel sich in Nahost integrieren sollte, oder doch? Sie wissen doch gennau, wie solch‘ eine „Integration“ von den Arabern interpretiert wird – nämlich als Einstaatenlösung; und dann ist das von Ihnen gewünschte Ziel erreicht – Israel existiert nicht mehr als jüdischer Staat.

    Haben Sie aufgepasst, als Steinmeier das gesagt hat und ihn gerügt, weil er damit Israel seine Existenz abspricht? Oder schlicht nur keinen Durchblick gehabt?

    Also bitte immer schön zurückhaltend bleiben, wenn man nur über die Süddeutsche, SPIEGEL ect. informiert wird, okay?

  14. frankwh said, on Mai 8, 2009 at 5:41 pm

    @B. Dahlenburg
    „Die Araber“ gibt es ebensowenig wie „die Juden“, es sei denn, man spricht Menschen das Individuelle ab, indem man sie in Gruppen, Rassen, Klassen oder ähnlichen Unfug einteilt. Was Herr Steinmeier sagt, ist unwichtig, aber wenn ein Volk sich mehrheitlich für „Hardliner“ entscheidet, dann ist m. E. wenig Positives für die Zukunft der Region zu erwarten, und da hilft es eben nicht, ständig auf andere zu zeigen, sondern sich selbst an die Nase (z. B. des ungehemmten Siedlungsausbaus) zu fassen. Ephraim Kishon habe ich als Autor sehr geschätzt, bis ich ihn (in schon sehr fortgeschrittenem Alter) in einer politischen Fernsehdiskussion erlebte, wo er sich leider als radikaler Eiferer fernab jeglicher ironischer Distanz präsentierte, die ihn früher auszeichnete.

  15. Bernd Dahlenburg said, on Mai 8, 2009 at 6:10 pm

    „Die Araber” gibt es ebensowenig wie “die Juden”, es sei denn, man spricht Menschen das Individuelle ab“

    Sorry. Da haben Sie Recht. Das ist normalerweise nicht meine Art.

    Ich meinte die arabischen Regierungen (Diktaturen). Klar jetzt?

    aber wenn ein Volk sich mehrheitlich für “Hardliner” entscheidet, dann ist m. E. wenig Positives für die Zukunft der Region zu erwarten

    Meinten sie jetzt die Palästinenser, als sie die Hamas wählten? 😉

    Oder die Iraner, weil sie A-jad wähkten, oder die Deutschen, weil sie….

    Zum Thema „Siedlungsausbau“: Fragen sie mal das israelische Botschaft oder das israelische Innenministerium. Mal‘ sehen, wie viel von Ihrem „Siedlungsausbau“ dann noch übrig bleibt.

    Aber das sind für Sie eh‘ unsichere Kantonisten, denen man kein Wort glauben darf, weil sie Juden sind.

    Da sie so gut informiert zu sein scheinen: Haben Sie das schon mal gelesen?
    http://backsp.wordpress.com/2009/05/04/krankenhaus-beschossen-israel-nicht-beteiligt/

    Im Zusammenhang mit der Kritik an Lieberman dürfte das doch auch bei Ihnen für Stirnrunzeln sorgen: Jetzt frage ich Sie, ob Lieberman wegen eines Terroranschlaages von Interpol gesucht wird – und wo bleibt die Verhältnismäßigkeit Ihrer Frage?

    ———————
    Btw: Schon mal erkundigt, was im Kriegsgebiet in Sri Lanka so los ist und wie man da mit Krankenhäusern umgeht?

    Aber klar doch – uninteressant; sind ja schließlich keine Juden beteiligt:
    http://backsp.wordpress.com/2009/05/04/krankenhaus-beschossen-israel-nicht-beteiligt/

  16. Bernd Dahlenburg said, on Mai 8, 2009 at 7:37 pm

    Zahal said, on Mai 8, 2009 at 1:09

    Kompliment, Zahal!

  17. Bernd Dahlenburg said, on Mai 8, 2009 at 7:45 pm

    Nachtrag / Berichtigung:

    Ich hatte in meinem letzten Beitrag um 6:10 (PM) den ersten Link falsch gesetzt.

    bei….

    Da sie so gut informiert zu sein scheinen: Haben Sie das schon mal gelesen?

    So ist es richtig:
    http://backsp.wordpress.com/2009/05/04/ap-etikettierungen/

  18. lalibertine said, on Mai 8, 2009 at 10:59 pm

    @frankwh: der terroristische Hintergrund EINIGER Fatah- und Hamas-Funktionäre….

    Oh Junge. Du bist wirklich ein naives Kerlchen 😉

    Denk mal über den Satz nach. Der terroristische Hintergrund einiger RAF/IRA/ETA-Funktionäre

    😉

    Was genau ist eigentlich so „faschistoid“ daran, die Einhaltung der Road Map zu fordern?

    Insgesamt gilt für Tyoen wie Dich: Mach ne Therapie wegen Deinen Komplexen gegenüber Juden aber müll hier nicht unschuldige Leute mit Deinem antisemtischen Geschwafel zu.

    Danke!

  19. frankwh said, on Mai 9, 2009 at 4:52 am

    „Insgesamt gilt für Tyoen wie Dich: Mach ne Therapie wegen Deinen Komplexen gegenüber Juden aber müll hier nicht unschuldige Leute mit Deinem antisemtischen Geschwafel zu.“

    Wenn sich Paranoia mit Arroganz und Dummheit paart, dann wächst die Anhängerschaft von Persönlichkeiten wie „Herrn“ Lieberman insbesondere bei den Unbedarften, die auf Kritik nur mit mit dümmlichen Unterstellungen antworten können. Mit solchen Menschen ist jede ernsthafte Diskussion unmöglich.

    Gehaben Sie sich wohl.

  20. lalibertine said, on Mai 9, 2009 at 10:13 pm

    @frank wh. Du hast doch keinen blassen Schimmer, was Lieberman überhaupt fordert. Du plapperst nur „dümmliche Unterstellungen“ nach. Informier Dich mal über road map, Anapolis etc., dann bilde Dir ein Urteil.

    Ich weiß schon, selber denken ist anstrengend 😉

  21. beer7 said, on Mai 10, 2009 at 12:05 pm

    Was die Tagesschau da zusammenschreibt, beruht ausschliesslich auf Aussagen anonymer Quellen. Ich bin ziemlich sicher, dass die Geschichte erstunken ist.

    In Israel ist es nicht legal, arabische Israelis oder Palaestinenser zusammenzuschlagen. Wenn die Mitbewohner gewusst haben wollen, dass Lieberman abends „immer“ auf Araberjagd ging und Palaestinenser vermoebelte, haetten sie ihn anzeigen muessen. Da sie das offensichtlich nicht getan haben, waeren sie Komplicen post facto. Wahrscheinlicher ist, dass sie entweder nie befragt wurden oder dass der Journalist kraeftig gedreht und gewendet hat, um ihnen so etwas in den MUnd zu legen.

  22. beer7 said, on Mai 10, 2009 at 12:14 pm

    Clemens Verenkotte hat eindeutig Partei ergriffen und duerfte es mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen. Hier z.B. liefert er eine sehr tendenzielle Berichterstattung. http://www.tagesschau.de/ausland/kommentar212.html

    Im „ausgemergelte Kuestenstreifen“ waren und sind die Hamasvertreter immer noch uebergewichtig.

    Der angeblichen Verletzung des Waffenstillstands durch Israel gingen ein paar Hamasaktionen voraus, die Verenkotte vorsorglich auslaesst…

    Die Betonung der „Vergeltung“ als Motiv israelischer Politik schlaegt den Bogen zum altbekannten Antisemitismus.

    Am schoensten ist immer, wenn ein Antisemit sich auf andere Antisemiten beruft, um Antisemitismus zu rechtfertigen.

  23. […] Erich Follath, DER SPIEGEL – an dem Mann wird einmal mehr deutlich, dass Antizionismus auch Antisemitismus ist. Völlig zurecht merkt die Zeitung für Schland an, dass die Ausfälle des Spieglers nicht im luftleeren Raum, sondern in einem gesellschaftlichen Zusammenhang steht – der nicht gerade positiv aussieht. Allerdings ist angesichts der Hass-Tiraden eines Erich Follath die gesamte SPIEGEL-Redaktion ebenso als vor Hass geifernde Knallchargentruppe einzustufen. […]

  24. Parsa Kakashanian said, on Mai 10, 2009 at 7:28 pm

    „Haben im Gegenzug die Hamas oder die Fatah auch nur Israels bloßes Existenzrecht anerkannt?“

    Die Hamas nicht, die Fatah schon!

    September 9, 1993
    Yitzhak Rabin
    Prime Minister of Israel

    Mr. Prime Minister,
    The signing of the Declaration of Principles marks a new era…I would like to confirm the following PLO commitments: The PLO recognizes the right of the State of Israel to exist in peace and security. The PLO accepts United Nations Security Council Resolutions 242 and 338. The PLO commits itself…to a peaceful resolution of the conflict between the two sides and declares that all outstanding issues relating to permanent status will be resolved through negotiations…the PLO renounces the use of terrorism and other acts of violence and will assume responsibility over all PLO elements and personnel in order to assure their compliance, prevent violations and discipline violators…the PLO affirms that those articles of the Palestinian Covenant which deny Israel’s right to exist, and the provisions of the Covenant which are inconsistent with the commitments of this letter are now inoperative and no longer valid. Consequently, the PLO undertakes to submit to the Palestinian National Council for formal approval the necessary changes in regard to the Palestinian Covenant.

    Sincerely,
    Yasser Arafat.
    Chairman: The Palestine Liberation Organization.

    Also hören Sie auf mit Lüge, die Fatah hätte Israels Existenzrecht nicht anerkannt!

  25. Boutros Dschibril said, on Mai 10, 2009 at 8:05 pm

    Es ist bezeichnend, dass nur vom „Ultranationalisten“ in Anführungszeichen geredet wird. Das zieht sich ja durch die ganze antideutsche Blogosphäre. Ein Israeli kann kein Rassist sein, auch kein Ultranationalist – denn, merke: Lieberman will ja nur die Demokratie verteidigen. Darum müssen auch 1 Mio. Araber ausgebürgert werden. Nunja, sie stören ja auch in dieser Demokratie.

    Anfangs dachte ich noch, hey, was für ein Unglück dieser Lieberman doch ist für unsere Israel-Solidariker. Aber nein, alle werden integriert, keiner fällt raus – denn Rassismus gegen Araber ist doch gerechtfertigt.

  26. […] wird – aber sollte. Auch Joachim Steinhöfel empfindet den SPON-Artikel als Anti-Israel-Hetze. Blogger Mr. Moe schreibt hierzu: Es bleibt, was immer bleibt, wenn man Hang zum “Klartext” und […]

  27. Mr. Moe said, on Mai 10, 2009 at 8:46 pm

    Also hören Sie auf mit Lüge, die Fatah hätte Israels Existenzrecht nicht anerkannt!

    Schade nur, dass Ihnen der ranghohe Fatah Führer Mohammed Dahlan widerspricht:

    „They say that Fatah has asked them to recognize Israel’s right to exist and this is a big deception. For the one thousandth time, I want to reaffirm that we are not asking Hamas to recognize Israel’s right to exist. Rather, we are asking Hamas not to do so because Fatah never recognized Israel’s right to exist.“
    Fatah is the largest faction in the PLO. The second largest faction is the Popular Front for the Liberation of Palestine.
    „We acknowledge that the PLO did recognize Israel’s right to exist, but we are not bound by it as a resistance faction,“ he added.

    Schade auch, dass in der Verfassung der Fatah folgendes steht:

    Article (7) The Zionist Movement is racial, colonial and aggressive in ideology, goals, organisation and method.
    Article (8) The Israeli existence in Palestine is a Zionist invasion with a colonial expansive base, and it is a natural ally to colonialism and international imperialism.
    Article (12) Complete liberation of Palestine, and eradication of Zionist economic, political, military and cultural existence.

  28. Mr. Moe said, on Mai 10, 2009 at 9:03 pm

    @Boutros Dschibril:
    Zunächst: Die Bezeichnung „Ultranationalist“ ist ein Zitat von Follath und Zitate werden nun einmal in Anführungszeichen gesetzt.
    Des Weiteren wüsste ich nicht, wo ich innerhalb meines Beitrags oder in den Kommentaren auf Liebermans Positionen eingangen wäre. Doch wenn ich mir das Gerde von den „moderaten“ Ansichten der „gemäßigten“ Palästinenser anschaue frage ich mich mit Gideo Böss, als was für einer Lieberman denn bei den Palästinensern durchgehen würde? Die passende Antwort:

    Ein palästinensischer Lieberman wäre eine geradezu revolutionäre Erscheinung und würde in den Medien mit folgenden Worten umschmeichelt werden: gemäßigt, kompromissbereit, pragmatisch.
    Wahrscheinlich würde es im Nahen Osten in kürzester Zeit Frieden geben, wenn die Palästinenser zumindest Führungspersonen auffahren könnten, die vom Niveau her an diesen Super-GAU der israelischen Politik heranreichen würden. Wie breit der Graben ist, der die Konfliktparteien trennt, wird an nichts anderem so deutlich, wie an dieser traurigen Tatsache.

  29. Parsa Kakashanian said, on Mai 10, 2009 at 9:24 pm

    @ Moe

    Nun steht Aussage gegen Aussage. Was sollen wir eher glauben? Wenn Arafat in seiner Eigenschaft als Führer von PLO und Fatah dem israelischen Ministerpräsidenten einen Brief schreibt, oder wenn sich ein subalterner Fatah-Mensch mal so eben gegenüber einer x-beliebigen arabischen Zeitung äußert? Wobei selbst die Jerusalem Post anmerkt:

    This was the first time since the beginning of the peace process 15 years ago that a senior Fatah official has said that his faction does not recognize Israel’s right to exist.

    Also das erste Mal seit 15 Jahren, dass ein Fatah-Mensch sich so geäußert hat! Wo ist Abbas? Hat der was gesagt? Nein! Wo ist der Pal-Ministerpräsident? Hat der was gesagt? Nein! Wie kommen Sie darauf, das jetzt als offizielle Fatah-Position zu interpretieren???

    Wenn ich jede Äußerung eines nachrangigen CDU-Menschen in D’land ernst nehmen würde… Stellen Sie sich vor: Norbert Blüm und seine Ansichten über Israel! Ist das jetzt offizielle CDU-Position? Wohl kaum.

    Und die Fatah-Constitution datiert von 1964! Willkommen im 21. Jahrhundert, Mr. Moe. The times they are a-changin‘.

    Wer sich in der Region auskennt, der weiß wieviel Wert solchen Constitutions zugemessen werden kann. Ägypten hat auch ne Verfassung. Da steht was von Freien Wahlen und Meinungsfreiheit. Stellen Sie sich vor! Ägypten ist eine Demokratie! Das steht ja da drin. Und Ägypten hat ja nie das Gegenteil behauptet…

  30. Parsa Kakashanian said, on Mai 10, 2009 at 9:27 pm

    Ach ja, die Quelle der PLO-Anerkennung des Existenzrechts Israels:

    http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/Peace/recogn.html

    Ehe Sie mich noch beschuldigen, den Text selbst geschrieben zu haben 😉

  31. Parsa Kakashanian said, on Mai 10, 2009 at 9:37 pm

    Und was Ihre apologetische Attitüde Lieberman betreffend angeht. Ich bin ja durchaus der Ansicht, dass die meisten palästinensischen Führer – etwas vulgär ausgedrückt – in einen Sack gehören, da ordentlich draufgeschlagen und es wird immer den richtigen treffen.

    Was mich allerdings bedenklich stimmt, ist die Attitüde jedes Mal auf die Anderen zu zeigen. So nach dem Motto: Bert hat zwar Hilde vergewaltigt. Aber schau mal! Kurt hat Lotte und Helma grausam ermordet! Was ein schlimmer, dieser Kurt! Wäre nur die ganzen Welt voller Berts! Der ist zwar ein chronischer Vergewaltiger, aber wenigstens bringt er keinen um. Was wäre das für eine tolle Welt – voller Berts und ohne Kurts!

    Die Palästinenserführer sind zwar ein Haufen Zyniker und sicherlich sind auch viele Verbrecher darunter. Aber das macht doch Lieberman nicht weniger rassistisch und faschistoid! Und wenn er ein Rassist ist, der am liebsten alle arabischen Bürger Israels „transferieren“ möchte, dann sollte dies auch so gesagt werden. Auch von den Freunden Israels. Ein Freund ist zwar solidarisch, aber ist die Freundschaft aufrichtig, dann spart er auch nicht an Kritik. Diese freundschaftliche Kritik ist bei Ihnen, Mr. Moe, und der Mehrzahl ihrer Leser scheinbar wenig entwickelt.

  32. beer7 said, on Mai 11, 2009 at 6:14 am

    Seit 16 Jahren haette die PLO Charter von allen Parapraphen gereinigt werden sollen, die Israels Existenzrecht widersprechen.

    Komisch nur, dass sie immer noch in aller Deutlichkeit da stehen: http://www.mideastweb.org/plocha.htm

    (…)

    Article 2:Palestine, with the boundaries it had during the British Mandate, is an indivisible territorial unit.

    (…)

    Article 9: Armed struggle is the only way to liberate Palestine. This it is the overall strategy, not merely a tactical phase. The Palestinian Arab people assert their absolute determination and firm resolution to continue their armed struggle and to work for an armed popular revolution for the liberation of their country and their return to it . They also assert their right to normal life in Palestine and to exercise their right to self-determination and sovereignty over it.

    (…)

    Article 15: The liberation of Palestine, from an Arab viewpoint, is a national (qawmi) duty and it attempts to repel the Zionist and imperialist aggression against the Arab homeland, and aims at the elimination of Zionism in Palestine. Absolute responsibility for this falls upon the Arab nation – peoples and governments – with the Arab people of Palestine in the vanguard. Accordingly, the Arab nation must mobilize all its military, human, moral, and spiritual capabilities to participate actively with the Palestinian people in the liberation of Palestine. It must, particularly in the phase of the armed Palestinian revolution, offer and furnish the Palestinian people with all possible help, and material and human support, and make available to them the means and opportunities that will enable them to continue to carry out their leading role in the armed revolution, until they liberate their homeland.

    (…)

    Article 19: The partition of Palestine in 1947 and the establishment of the state of Israel are entirely illegal, regardless of the passage of time, because they were contrary to the will of the Palestinian people and to their natural right in their homeland, and inconsistent with the principles embodied in the Charter of the United Nations, particularly the right to self-determination.

    (…)

    Article 33:This Charter shall not be amended save by [vote of] a majority of two-thirds of the total membership of the National Congress of the Palestine Liberation Organization [taken] at a special session convened for that purpose.

    Anlaesslich des Besuches von Praesident Clinton 1998 rief Arafat den PNC (Palestinian National Congress) zusammen, der in einer Show-Abstimmung mit 2/3 Mehrheit beschloss, dass die PLO Charter zu einem spaeteren Zeitpunkt geaendert werden sollte. Auch das liegt nun schon 11 Jahre zurueck, ohne dass irgendwelche Aenderungen vorgenommen wurden.

    http://www.palestinefacts.org/pf_1991to_now_plo_charter_revise.php

    Hier stehen also Worte ohne jede Konsequenzen gegen Worte, die sich in der historischen Realitaet widerspiegeln.

    Liebermans Rassismus wird viel behauptet, aber nicht belegt. Freundschaftliche Solidaritaet bedeutet eigentlich auch, dass nicht jede Verleumdung einfach geglaubt wird.

    Ehrliche Feinde sind mir lieber als solche Freunde wie Sie!

  33. Parsa Kakashanian said, on Mai 11, 2009 at 7:19 am

    Under the leadership of the PNA and the Fatah, and under extreme pressure from Israel and the U.S., the PLO in fact held several meetings in which the offending articles were repealed, with disputed legality.

    –> Steht doch auf ihrer angegebenen Homepage: the offending articles were repealed.

    Und was Liebermans Rassismus angeht. Jemand, der meint, er müsste gewisse Bevölkerungselemente aus seinem Land entfernen, weil diese nicht ins Konzept passen, der ist nichts anderes als ein Rassist. Wie nennen Sie denn diejenigen Menschen in Deutschland, die meinen es gäbe dort „zuviele“ Türken, Araber, Polen? Und die anregen, diese Menschen doch in ihre „Heimat“ zu transferieren?

    http://en.wikipedia.org/wiki/Lieberman_Plan

    Ich möchte Ihnen kein Freund sein. Ich bin nicht mit Freunden von Rassisten befreundet.

  34. beer7 said, on Mai 11, 2009 at 9:10 am

    Nein, Sie sind lieber Antisemit und nennen Juden Rassisten.

    Das Zitat steht nicht auf der von mir verlinkten Seite.

    Dagegen steht auf dem von Ihnen verlinkten Wiki-Artikel ueber Lieberman, dass er keinen Bevoelkerungstransfer befuerwortet, wie Sie faelschlich behaupten, sondern den Austausch von bevoelkerten Territorien.

    Lesen muesste man koennen! Andererseits koennte das die Vorurteile durcheinanderbringn.

  35. beer7 said, on Mai 11, 2009 at 9:20 am

    Tschuldigung, das Zitat steht tatsaechlich auf der Seite, es stammt von Ami Isseroff. Er bezieht sich offensichtlich auf die Show, die fuer Clinton abgezogen wurde.

    Seiner Sicht widersprechen PA-Aussagen: http://www.aijac.org.au/review/1998/2313/charter.html

    On April 24, 1996 the Palestinian National Council convened in Gaza to consider the revision of the Charter. However, instead of changing the Charter the PNC voted in favour of a resolution that stated: „It has been decided upon:

    1. Amending the National Charter by cancelling the articles that are contrary to the letters exchanged between the PLO and the Government of Israel, on September 9 and 10, 1993.

    2. The empowerment of a legal committee with the task of redrafting the National Charter. The Charter will be presented to the first meeting of the Central Council.“

    The PNC resolution did not alter the Charter. While the PNC declared its readiness, in principle, to change the document, the only practical step taken was the empowerment of a legal committee to draft a new Charter for presentation at an unspecified future date. Since the Charter is a legally binding written document, amending it is not simply a matter of declaring a willingness to alter it, but necessitates the actual adoption and implementation of changes to the document. No such changes were made by the PNC, and no specific articles in the Charter were specifically identified for removal.

    Further acknowledgment by the PA that it had not revised the Charter came with the Note for the Record of the Hebron Agreement, signed on January 15, 1997. In that agreement, the PA agreed to „complete the process“ of revising the Charter, admitting that the process had not been carried forward since the PNC meeting almost one year before.

    But at least the PNC members knew what was being changed in the Charter. Less than a month after the PNC vote, PNC Chairman Selim Zaanoun asserted that the Charter had been amended but said that „no specific articles“ were cancelled (An-Nahar, May 16, 1996). In an interview on January 22, 1998, Faisal Hamdi Husseini, head of the PNC’s legal committee, said, „The change has not yet been carried out“.

    The day after the PNC vote, Sufian Abu Zaidah, head of the PA’s Israel desk, claimed that all 33 of the Charter’s articles had been „cancelled“ and that it had been replaced by the PNC’s 1988 Algiers declaration (interview with Israel Radio, April 25, 1996). PA Planning Minister Nabil Shaath said after the vote that 16 articles had been altered while other PNC members claimed that 4, 7 or 10 articles had been changed (Jerusalem Post, May 1, 1996). Faisal Hamdi Husseini, head of the PNC’s legal committee, said on May 5, 1996 that he would submit a new Charter for approval at a later date in which 21 articles would be changed, thereby implying that none had been amended (Jerusalem Post, May 6, 1996).

    At the time of the vote, other PLO officials acknowledged the Charter had not been changed. PLO Executive Committee member Sakhr Habash said, „the text of the Charter remains as it is since it has not been amended yet. Therefore, it is frozen, not cancelled,“ (An-Nahar, May 5, 1996). An internal report published shortly after the PNC vote by the Research and Thought Department of Arafat’s Fatah faction of the PLO contained a similar determination.

    Wir koennen festhalten, dass die PA auf jeden Fall ein grosses Interesse daran hatte, den Punkt unklar zu halten und gegenueber der pal. Bevoelkerung darauf bestehen zu koennen, dass das Existenzrecht Israels nicht anerkannt worden war.

    Selbst bei dieser minimalen Interpretation ist es mit dem Friedenswillen offensichtlich nicht weit her.

  36. Zahal said, on Mai 11, 2009 at 10:42 am

    ergänzend zu dieser laufenden Diskussion könnte ich mit Folgendem aufwarten. Nein die PLO hat ihre Charta NICHT geändert. Hier eine kleine Info:

    Vorbemerkung zum Text der Charta:
    Der Text ist die englische Version, die offiziell von der PLO veröffentlicht wurde, ungekürzt und nicht bearbeitet.
    Bedenken Sie aber, dass die Übersetzung der PLO manchmal von der originalen, arabischen Fassung abweicht, um sie westlichen Lesern schmackhafter zu machen. Artikel 15 wird z.B. mit „die Beseitigung des Zionismus“ übersetzt, während die korrekte Übersetzung „die Auslöschung der zionistischen Präsenz“ wäre. „Die zionistische Präsenz“ ist ein geläufiger arabischer Ausdruck für den Staat Israel, womit dieser Artikel in Wahrheit ein Aufruf zur Zerstörung Israels ist und nicht nur zum Ende des Zionismus.

    http://www.adf-berlin.de/html_docs/berichte_nah_ost/plo_charta.html

    Dies ist weiterhin der gültige Text der Charta. Sie wurde bisher nicht geändert!
    1996 hat es einen riesigen Rummel um einen Besuch des US-Präsidenten Bill Clinton in Gaza gegeben, bei dem angeblich diese Charta geändert worden sein sollte. Dies ist aber nicht geschehen. Warum? Dazu gibt es Verschiedenes zu bedenken.
    Nach Artikel 33 braucht es eine Zweidrittelmehrheit der Mitglieder des Nationalrats, um die Charta zu ändern. So viele Mitglieder waren in der Sitzung aber gar nicht anwesend, die vermeintlich über die Änderung abstimmte. Damit wäre jeder Beschluss, der auf dieser Sitzung gefasst wurde, ohnehin nicht gültig!
    Es wurde gar nicht über die Streichung der Artikel zur Vernichtung Israels abgestimmt! Arafat ließ darüber abstimmen, ob die Mitglieder des Nationalrats mit den Vorschlägen einverstanden waren, die er in seinem Schreiben an sie gemacht hat. Was in diesem Brief stand, wissen nur er und die, die diesen Brief erhalten haben!
    Mit anderen Worten: Der Westen war einmal mehr auf sein eigenes Wunschdenken herein gefallen! Es wurde einfach angenommen, dass es um die Streichung der Mord- und Vernichtungsartikel ging. Bis heute ist diese Streichung aber nicht beschlossen worden. Die Charta ist in vollem Umfang gültig, einschließlich des Ziels der Vernichtung Israels!

    Es gibt Berichte, dass der Palästinensische Nationalrat (PNC) die Charta mit seinem Beschluss „änderte, indem er Artikel streicht, die den Briefen entgegen stehen, die zwischen der PLO und der Regierung Israels am 9. und 10. September 1993 ausgetauscht wurden“.
    Auch auf der Internetseite der Palästinensischen Generaldirektion in Bonn steht, dass der Palästinensische Nationalrat (am 24.6.1996) „beschließt:
    1. Änderung der Nationalcharta durch Streichung der Artikel, die im Widerspruch zu den Schreiben zwischen der PLO und der Regierung Israels vom 09.-10.09. 1993 stehen.
    2. Der Nationalrat beauftragt den Rechtsausschuß, die Neufassung der Nationalcharta vorzubereiten und diesen Entwurf dem Zentralrat in seiner ersten Sitzung vorzulegen.“
    Konkretisiert wird aber nichts.

    Tatsache ist, wie Zuhair Sanduka, Direktor des „International Parliamentary Affairs Department of the Palestine National Council“ (Abteilung für internationale parlamentarische Angelegenheiten des PNC) in einem Interview mit IMRA am 23. Januar 2002 zugeben musste, dass „seitdem keine andere Charta geschrieben worden ist… Es gibt tatsächlich Veröffentlichungen, die auf die Entscheidung Bezug nehmen, die Veränderungen vorzunehmen. Aber das sind andere Texte [heißt: nicht die offiziell gültige Charta] – keine anderen Paragraphen oder Artikel an Stelle der Artikel, die gestrichen oder verändert werden sollten. Aber es gibt die Bezugnahme darauf, dass es Artikel gibt, die entweder gestrichen oder modifiziert oder ergänzt werden sollten.“
    Was ist das für ein Herumeiern? Was wollen die PLO-Offiziellen? Das ist doch wohl ein offensichtlicher Versuch, die Weltöffentlichkeit zu täuschen und hinzuhalten. Es zeigt deutlich auf, dass die PLO (und damit die PA) nicht gewillt sind, ihre Ziele aufzugeben und den ganzen Wirbel nur veranstaltet haben, um dem Westen Sand in die Augen zu streuen!

    So viel zu palästinensischer Pflichterfüllung aus Verträgen, die mit Israel, den USA und anderen westlichen Ländern geschlossen worden sind…

    Die offizielle Stellungnahme der Pa gab Abbas doch erst kürzlich bekannt, als er sagte, die PA erkenne einen jüdischen Staat nicht an, er würde nur Israel kennen, nicht aber einen jüdischen Staat, was ist denn Israel wenn nicht ein jüdischer Staat, auch wenn fast 25 % Nichtjuden dort leben, bleibt es immer noch ein jüdischer Staat, hier in Europa haben wir teilweise Auslanderanteile bis zu 30 %, sind diese Staaten dann nicht mehr die Niederlande, Großbrittannien, Dänemark, Schwede, Frankreich, Belgien ?

    Hier der genaue Wortlaut:

    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat israelische Forderungen zurückgewiesen, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen. „Jüdischer Staat, was ist das?“, fragte Abbas in Ramallah vor Journalisten. „Sie können davon sprechen, wenn es Ihnen gefällt, aber ich bin dagegen und sage es öffentlich.“ Während der Nahost-Konferenz von Annapolis im November 2007 sei die Bezeichnung diskutiert und von den Palästinensern abgelehnt worden. „Ich weiß nur, dass ein Staat Israel in den Grenzen von 1967 existiert und keinen Zentimeter mehr oder weniger“, sagte Abbas.

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte Mitte April die Palästinenser aufgefordert, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen. Sein Büro hatte kurz darauf jedoch klar gestellt, dass dies nicht Voraussetzung für eine Wiederaufnahme der beiderseitigen Friedensverhandlungen sei. Die Palästinenser befürchten, mit einer Anerkennung Israels als jüdischer Staat alle Rückkehrrechte für Palästinenser auf israelischen Boden aufzugeben.

    http://www.op-marburg.de/newsroom/politik/zentral/politik/ausland/art666,852346

    Das ist nur eine der Quellen, und genau dort liegt die Crux, die Rückkehrrechte der Palästinenser, die für Israel Selbstmord wären. Die PLO und auch Hamas sind Meister im täuschen, leider, wie man sieht, auch mit Erfolg. Sie haben den Plan, die Juden ins Meer zu treiben, NIE aufgegeben, wenn nicht durch Krieg, dann eben mit anderen Mitteln, Takija ist Ihnen aufgrund Ihrer religiösen Ideologie ausdrücklich erlaubt.

    Und die neue Regierung hat das erkannt. Sie bezieht sich auf die Raod Map von 2002 und nicht auf Annapolis. Also sollten ALLE Beteiligten doch erst einmal die Grundschritte der Road Map nachkommen, was bis heute nicht geschehen ist.

    Punkt 1.
    Die Palästinenserführung erkennt das Existenzrecht Israels an, reformiert die Institutionen der Autonomiebehörden demokratisch, insbesondere soll eine Verfassung erstellt werden, lehnt bedingungslos jede Form der Gewalt ab und geht aktiv gegen Terrorismus vor …….

    Das war 2002, ist diesen Punkten auch nur einer der beiden Palästineserparteien nachgekommen ? Verträge sind einzuhalten.

    Noch etwas zum Rassismus, der gerne zitiert wird, in Europa hat man nichts gegen Polen, Italiener, Russen, Vietnamesen oder sonstige Ausländer, man hat aber sehr wohl etwas gegen den politischen ISLAM, der mit den europäischen Wertekodex nicht vereinbar ist, genau wie der Wertekodex Israels nicht mit dem radikalen Islam vereinbar ist, da muß entschieden differenziert werden und hat mit Rassismus nichts, aber überhaupt nichts zu tun, der politische Islam ist keine Rasse. Lieberman hat es erkannt, es ist eine religiöse Auseinandersetzung. So sagte er in einer Erklärung Anfang Mai:

    Ohne ein Verständnis der wirklichen Gründe für diesen lang dauernden Konflikt können wir uns nicht vorwärts bewegen. So sehe ich es.“

    „Was war die Situation vor 1967, bevor wir auch nur eine einzelne Siedlung gebaut haben. Was war vor 48 und 67? War das Frieden, war das der Himmel hier?“

    „Wir müssen unsere Position klarstellen. Der wirkliche Grund [für den Stillstand mit den Palästinensern] sind nicht die Besatzung, nicht die Siedlungen und nicht die Siedler. Dieser Konflikt geht wirklich sehr tief. Er begann wie andere nationale Konflikte. Heute ist er mehr ein religiöser Konflikt. Heute hat man den Einfluss einiger irrationaler Akteure, wie Al-Qaida. Was sind die Hamas und der Islamische Jihad? Sie sind Iran in Stellvertretung.

    Punkt…….

  37. Parsa Kakahshanian said, on Mai 11, 2009 at 7:47 pm

    @ Miss Beer

    „Tschuldigung, das Zitat steht tatsaechlich auf der Seite, es stammt von Ami Isseroff. Er bezieht sich offensichtlich auf die Show, die fuer Clinton abgezogen wurde.“

    Ich rechne Ihnen ja hoch an, dass Sie sich entschuldigt haben 😉 Wäre trotzdem toll, wenn Sie mit solcherlei Beschimpfungen wie „Sie Antisemit!“ künftig nicht so um sich werfen würden. Man verliert den Blick für die wahren Antisemiten, wenn plötzlich jeder Hinz und Kunz, der mal Herrn Lieberman kritisiert, einer genannt wird.

    Folgendes ist aus der deutschen Wikipedia (Eintrag über Avigdor Lieberman):

    ———————————————————————————————————

    „Lieberman nennt die israelischen Araber (Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft) eine „fünfte Kolonne“. Er und seine Partei fordern offen ihren „Transfer“.[13] Liebermans Plan sieht vor, zehntausenden israelischen Arabern die Staatsbürgerschaft zu entziehen und sie „mit den Arabern im Westjordanland wieder zu vereinigen.“[14] Die übrigen israelischen Araber sollen einem Loyalitätstest unterzogen werden um zu entscheiden, ob sie in Israel bleiben dürfen.[15] Israelische Siedlungen im Westjordanland sollen annektiert werden, kleinere, arabisch besiedelte Gebiete in Israel könnten an das Westjordanland abgetreten werden.[16]

    Schon kurz nach seiner Einwanderung aus Moldawien soll er als Mitglied der rechtsradikalen Studentengruppe Kastel[17] auf „Araberjagd“ gegangen sein, um Palästinenser mit Fahrradketten und Stacheldraht zu verprügeln.[18]

    Seit 2002 forderte Lieberman die israelische Armee dazu auf, in Gaza »keinen Stein auf dem anderen zu lassen« und auch zivile Ziele wie Geschäfte, Banken und Tankstellen „dem Erdboden gleichzumachen“[19].

    2003 schlug Lieberman als Verkehrsminister in der Knesset vor, freigelassene palästinensische Gefangene mit Bussen an einen Ort zu bringen, „von dem aus sie nicht zurückkehren“. Anderen Quellen zufolge soll er vorgeschlagen haben, die Gefangenen im Toten Meer zu ertränken.[20]

    2006 forderte Lieberman in der Knesset, die arabischen Knesset-Abgeordneten als Landesverräter vor Gericht zu stellen und hinzurichten.[21]

    Am 19. Januar 2007 bezeichnete er Amir Peretz, den israelischen Verteidigungsminister und Vorsitzenden der Arbeitspartei, nach dessen Rede vor dem Labor-Zentralkomitee im israelischen Radio als „dumm“ und als „Rassisten“, weil dieser die Berufung von Ghalib Mudschadala zum ersten arabischen Minister in Israel vorantreibe und dies als Antwort auf „Liebermans Rassismus“ bezeichnet habe. Diesen Kommentar machte er einem Haaretz-Bericht zufolge, bevor Mudschadalas Kandidatur als Wissenschafts-, Kultur- und Sportminister vom Zentralkomitee der Arbeitspartei angenommen wurde[22].“

    ———————————————————————————————————

    Ich weiß, Wikipedia ist ein böse antisemitische Hetzseite. Und nicht annähernd zu unparteiisch wie die Quellen, die sie hier gerne zitieren. Trotzdem gibt das zu denken. Und wenn Sie nun erklären, alles halb so schlimm, denn der gute Mann will die Araber ja nur mitsamt ihrem Land „transferieren“, dann ist das weniger schlimm? Hier erdreistet sich ein Politiker einfach so über das Schicksal von Menschen zu verfügen, sie es seiner Ansicht nach nicht wert sind, in Israel zu leben! Ich weiß nicht, was Ihre Definition von Rassismus ist. Meine beinhaltet, die Aussonderung und „Sonderbehandlung“ von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft. Herr Lieberman macht dies. Insofern ist er ein Rassist.

    @ Zahal

    „Die PLO und auch Hamas sind Meister im täuschen, leider, wie man sieht, auch mit Erfolg. Sie haben den Plan, die Juden ins Meer zu treiben, NIE aufgegeben, wenn nicht durch Krieg, dann eben mit anderen Mitteln, Takija ist Ihnen aufgrund Ihrer religiösen Ideologie ausdrücklich erlaubt.“

    Sie erscheinen mir ein bisschen manisch. Der „ewige Araber“ – ein Meister im Täuschen (hoho! Er darf das sogar, denn seine Religion erlaubt ihm das Lügen!). Der „ewige Araber“ – er will immer Tod und Vernichtung, und er wird nicht länger ruh’n bis Israel in Schutt und Asche liegt.

    Merken Sie eigentlich selbst, dass Ihnen Ihre Ratio völlig abhanden gekommen ist? Sie suchen nicht mehr nach der Wahrheit, sie sind bereits über und über im Konflikt aufgegangen, dass Ihre einzige Motivation darin besteht, das leibhaftige Böse im Anderen zu suchen. Das ist fanatisch…

  38. beer7 said, on Mai 12, 2009 at 5:41 am

    Wenn Sie die Quellenangaben verfolgen, werden Sie leicht feststellen, dass nicht Lieberman selber zitiert wird, sondernn immer linke Kritiker von Lieberman und seiner Partei. Das ist so objektiv, wie wenn alles und jedes, was je ein Gruener ueber die Kohl-Regierung gesagt hat oder die Neonazis ueber die Regierung Schroeder.

    Warum werten Sie die Ueberlegungen von Lieberman, beim kuenftigen Landtransfer mit der PA auch von israelischen Arabern bewohnte Gebiete zu beruecksichtigen als Rassismus und „Sonderbehandlung“? (Da ist der verdeckte Nazivergleich, der ein klares Indiz fuer Ihren Antisemitismus ist).

    Dieser Ansatz ist wesentlich fairer als die pal. Forderung, dass alle juedischen Siedlungen geraeumt werden muessen.

    Die arabischen Israelis koennten sich aussuchen, ob sie innerhalb Israels umziehen wollen oder in ihren Haeusern bleiben und die pal. Staatsbuergerschaft annehmen. Nachdem Israel ja ein gar so rassistisches Land ist, sollte man meinen, dass ihnen das entgegenkommt?! Umgekehrt haben die juedischen Siedler keine Alternative.

  39. Parsa Kakashanian said, on Mai 12, 2009 at 6:36 am

    „dass nicht Lieberman selber zitiert wird, sondernn immer linke Kritiker von Lieberman und seiner Partei. Das ist so objektiv, wie wenn alles und jedes, was je ein Gruener ueber die Kohl-Regierung gesagt hat oder die Neonazis ueber die Regierung Schroeder.“

    Sie setzen Zeitungskommentatoren von Haaretz und Politiker linker Parteien in Israel mit Neonazis gleich? Das ist ja widerlich!

    Wieso soll diese Kritik nicht objektiv sein? Sind die Kritiker alle Anhänger der jüdischen Weltverschwörung? Hat Lieberman nicht von den Arabern als Fünfte Kolone gesprochen? Wurde er für seine abscheuliche Wortwahl nicht gar vom „Oberlinken“ Sharon kritisiert?

    Es ist peinlich, wie sie für diesen Rassisten einstehen. Das lässt Zweifel an ihrer demokratischen Gesinnung erkennen.

    „Die arabischen Israelis koennten sich aussuchen, ob sie innerhalb Israels umziehen wollen oder in ihren Haeusern bleiben und die pal. Staatsbuergerschaft annehmen.“

    Hach, wie großzügig! Und für die, die bleiben, für die lässt sich Lieberman und seine faschistoiden Kumpane von den Siedlerparteien sicherlich was neues einfallen, gell?

    „Umgekehrt haben die juedischen Siedler keine Alternative.“

    Eine Runde Mitleid für diese armen unideologischen Menschen, die ja auch ganz legal in den Gebieten leben. Und keine Angst, Israel, und in erster Linie die faschistoide Siedlerlobby werden schon dafür sorgen, dass die meisten in ihren Wehrdörferchen wohnen bleiben können.

    Sie glauben doch nicht im Ernst, dass Israel in naher Zukunft die endgültige Entscheidung treffen würde, sich aus „Judäa und Samaria“ zurückzuziehen!? Da wird die Siedlerbewegung einen Bürgerkrieg anzetteln, ehe sie irgendwas davon aufgibt. Jeder Politiker, der sich gegen sie stellt, darf dann das leuchtende Beispiel Rabin vor Augen haben. Der hat Kompromissbereitschaft mit dem Leben bezahlt.

    Glücklicherweise gibt es Obama, ja auch ein ganz pöhser Antisemit, gell? Der mischt da unten ein bisschen auf und die Likudlobby kriegt ja bereits Muffensausen. Auch hier gilt: Eine Runde Mitleid!

  40. beer7 said, on Mai 12, 2009 at 8:15 am

    Das persoenliche Kompliment habe ich schon erwidert.

    Dass ich israelische Journalisten und Politiker auch mit den Gruenen vergleichen koennte, ist Ihnen entgangen. Wie charateristisch!

    Nur die Haelfte aller angegebenen Quellen stammt aus Israel. Unter den angegebenen Quellen befinden sich auch Al-Ahram, Junge Welt, Anti-War und MERP.

    Ich schreibe in meinem eigenen Blog einen Text dazu. Nicht fuer Sie, Sie sind unbelehrbar wie alle Antisemiten, aber vielleicht gibt es Mitleser, die mal ueberpruefen moechten, auf welcher Grundlage Lieberman als Rassist bezeichnet wird.

  41. beer7 said, on Mai 12, 2009 at 9:07 am

    Mit Deiner Erlaubnis, Mr. Moe, verweise ich auf meinen Blogbeitrag

    Avigdor Lieberman – Rassist?

    http://beer7.wordpress.com/2009/05/12/avigdor-lieberman-rassist/

  42. Zahal said, on Mai 12, 2009 at 9:32 am

    es ist immer wieder erstaunlich, wie manche Menschen argumentieren, wenn Ihnen die Fakten ausgehen. Dann wird der Diskussionspartner mal ganz schnell in eine ideologische Ecke gedrückt und genau das sind die gängigen Vorgehen der wirklichen Faschisten und Rassisten (Haltet den Dieb). Ich habe nie von „Arabern“ allgemein gesprochen, sondern von der Verlogenheit der PLO und der Hamas. Diese Verlogenheit ergibt sich aus der jeweiligen Charta dieser beiden Organisationen und aus ihren Handlungen der vergangenen Jahrzehnte. Auf die Fakten haben Sie nicht reagiert, sondern sich ausgerechnet einen Teil herausgelesen, bei dem Sie meinen, mich persönlich angehen zu können, und das hat weder mit sachlicher Diskussionskultur, noch mit Sachverstand zu tun.

    Wem hier die Ratio abgeht, sollte dahin gestellt sein, denn ich rede von TATSACHEN und erlebten Realitäten und das über Jahrzehnte, so radikal, wie die Siedlerbewegung auch sein mag, sie haben noch nie einen palästinesischen Bus in die Luft gesprengt oder junge Menschen in einer Diskothek (ach, ich vergass, die gibt es ja nicht) oder junge Menschen in einer Jeshiwa willkürlich ermordet, sowie mal schnell mit einem Bagger Menschen ausradiert, oder mit der Axt eine Jugendlichen, das ist der kleine Unterschied. Noch erziehen sie Ihre Kinder zu Selbstmordattentätern und Verbrechern, wie war das noch vor kurzem, als ein palästinensisches Konzert für Holocaust Überlebende sanktioniert wurde ? Wer ist Rassist ? Dürfen sich vielleicht in den gesamten Anrainerstaaten israelische Juden frei bewegen ? Dürfen sie Land kaufen ? Dürfen sie in der Regierung mitbestimmen ? Das dürfen ja noch nicht einmal ihre Brüder, und Sie reden von Rassismus ?

    Bei diesen mehr als negativen Erfahrungen muss es erlaubt sein, sich zu fragen, (denn es sind ja immer die gleichen Ethnien, oder hat man je gehört, daß Christen oder Drusen, Beduinen ect. pp. solche Anschläge durchgeführt haben ?), ob es nicht erforderlich ist, eine Solidaritätsbezeugung zu verlangen, mit Schlangen im Korb lebt sich schlecht, das wird auch zusehends hier in Europa festgestellt und ja, nennen sie mich ruhig einen Rassisten, das macht mir überhaupt nichts aus und auch Lieberman mag in Ihren Augen einer sein, bei einer solchen Bevölkerungsstruktur und diesen Hasspotential helfen aber leider nur klare An-und Aussagen.

    http://www.dolfindisko.com/

    Ich messe Menschen nach anderen Kriterien. Und denen werden Sie nicht gerecht, denn sie können es nicht bestreiten, daß sie alle Kritereien eines typischen Antisemiten erfüllen und mit Antisemiten redet man nicht, man verachtet und schneidet sie, wie man Pädophile und Kinderschänder verachtet.

    Interessanterweise ist es so, dass, wenn es darum geht den palästinensischen Arabern wirklich mal zu helfen, ihre arabischen Brüder ständig versagen. Während der Gazastreifen – ein Gebiet, das stolz von einer nichts bereuenden Terrorgruppe beherrscht wird, die den Tod von Zivilisten bejubelt – Zusagen über 5 Milliarden Dollar zum Wiederaufbau bekam, ist eine andere Gruppe palästinensischer Araber, die in einen Krieg geraten war und (prozentual) weitaus größeren Schaden erlitt, von der arabischen Welt so gut wie ignoriert worden. In diesem Fall handelt es sich nicht um ein
    paar Tausend irakische Palästinenser, die ihre Heime verloren, nachdem sie von ihnen übel gesonnenen einheimischen Irakern vertrieben wurden, sondern um die libanesischen Palästinenser, deren Lager letztes Jahr in Kämpfen zwischen der libanesischen Armee und Terroristen im Lager selbst zerstört wurde.
    Das palästinensische Flüchtlingslager war 2007 bei schweren Kämpfen zwischen islamistischen Militanten und der libanesischen Armee zerstört worden. Etwa 400 Menschen starben und 30.000 Palästinenser wurden vertrieben. Es gibt aber nicht genug Geld, um es komplett wieder aufzubauen. Als der erste Stein für den Wiederaufbau von Nahr al-Bared gelegt wurde, gaben einige westliche Diplomaten zu,
    dass der Anlass kein so positiver war, wie die Organisatoren gehofft hatten. Die Hilfsorganisation der UNO für die palästinensischen Flüchtlinge (UNRWA) (warum ist die gesamte Welt eigentlich für den immerwährenden Aufbau zuständig ?) hat es nur geschafft 43 Millionen Dollar zu sammeln, um das Lager wieder aufzubauen –
    ein Bruchteil der benötigten 430 Millionen. Die reichen Nachbarn des Libanon am Golf haben die zugesagten Gelder bisher aber nicht überwiesen. Durch die Kämpfe zwischen der Armee und den islamistischen Militanten vertrieben, leben diese Flüchtlinge jetzt in den Bereichen um das Lager herum, umgeben vom Schutt ihrer
    Häuser. Sie sagen, sie machten sich Sorgen, dass die internationale Gemeinschaft niemals das Geld für den Wiederaufbau ihrer Häuser auftreiben wird. Doch selbst, wenn
    sie es aufbrächten, sagt Mahmud wie viele andere, wird das ihre Probleme im Libanon nicht lösen. „Das ist kein Leben hier. Wir brauchen in diesem Land Veränderungen. Wir haben hier keinerlei Rechte, wir haben keine Rechte. Wir brauchen Leben.
    Wo ist das Leben? Hier ist kein Leben.“ Es gibt im Libanon mehr als 200.000 Flüchtlinge, die in 12 Lagern über das Land verstreut leben. Die Palästinenser sind seit mehr als 60 Jahren hier – seit der Gründung Israels – aber sie werden immer noch von mindestens 70 Berufen ausgeschlossen, haben keinen Zugang zu staatlicher Bildung oder Gesundheitsversorgung und können sich nicht frei bewegen und auch kein Land erwerben. Verglichen mit der gesamten arabischen Bevölkerung des Libanon war der Krieg des letzten Jahres verheerender als der Gaza-Krieg für die Menschen im Gazastreifen. Für den Durchschnittsaraber im Libanon war es fünfmal wahrscheinlicher
    das Dach über dem Kopf zu verlieren und zweimal so wahrscheinlich getötet zu werden wie für die Palästinenser im Gazastreifen. Dennoch sagte die Welt Milliarden für Gaza zu
    und nur einen winzigen Teil davon von für die palästinensischen Araber im Libanon.

    Und DAS IST RASSISMUS, schlimmer, es sind die eigenen Brüder…….

    Was könnte für die unglaubliche Diskrepanz zwischen der Aufmerksamkeit und dem für Gaza gestellten Geld einerseits und dem für die libanesischen Lager andererseits verantwortlich sein? Wenn Juden in das Töten von palästinensischen Araber verwickelt sind – egal, wie gerechtfertigt ihre Sache ist, egal, wie defensiv ihr Vorgehen, egal, wie sorgfältig sie zivile Tote vermeiden – gibt es Geschrei von wegen „Völkermord“ und
    „Holocaust“. Die Europäer verbiegen sich bis zum Geht-nichtmehr, um den arabischen Opfern Mitgefühl zu zeigen. Die Menschen geben Geld und Hilfe. Staaten sagen Milliarden zu. Prominente Politiker und Dichter und andere beeilen sich, ihre Unterstützung zur Schau zu stellen. Jeder liebt die palästinensischen Araber – wenn sie als Opfer von Juden wahrnehmbar sind.

    Wenn aber Araber palästinensische Araber töten, trocknet das Mitgefühl für die palästinensischen Araber völlig aus. Keine brüllenden Schlagzeilen, kein Geld, keine Spenden-Kampagnen, keine blutenden europäischen Herzen, keine Golfstaaten, die
    Konvois mit medizinischer Hilfe, Kleidung und Baumaterial schicken. Niemand geißelt den Libanon in der UNO wegen seiner ausdrücklichen Diskriminierung einer 200.000 Personen großen Minderheit, von denen die meisten im Land geboren wurden, und
    der Weigerung für sie Land zu besitzen, eine ganze Reihe von
    Berufen ausüben oder Staatsbürger werden zu lassen.

    Keine Boote mit Aktivisten werden in den Libanon geschickt, um einem Problem öffentliche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, das wirklich öffentliche Aufmerksamkeit benötigt. Kein Land sagt, sie würden libanesische Offizielle als „Kriegsverbrecher“ verhaften. Wie viel größer könnte die Heuchelei der sogenannten
    „Menschenrechtler“ sein? Wie offensichtlicher kann es sein, dass ein beträchtlicher Prozentsatz an Leuten, die behaupten sich um die palästinensischen Araber zu sorgen, in Wirklichkeit Antisemiten sind, die ihren Judenhass in den Mantel der „Menschenrechte“ hüllen? Wenn Alice Walker, Lauren Booth und George Galloway
    sich entscheiden würden palästinensische Araber zu besuchen und sich offen gegen deren Unterdrückung äußerten, dann könnten sie behaupten Mitgefühl zu haben.
    Wenn Caryl Churchill ein Theaterstück über den Libanon schreiben würde, darüber sprechen würde, wie die Araber vorgeben sich um ihre palästinensischen Brüder zu sorgen, während sie aktiv daran arbeiten sie als Menschen zweiter Klasse zu behandeln,
    dann kann sie von sich behaupten nicht antisemitisch zu sein. Würden sich die Staaten der Welt entscheiden eine Geberkonferenz abzuhalten, bei der sie Milliarden für die
    palästinensischen Araber sammeln, die von ihren eigenen Leuten zu Opfern gemacht werden, dann könnten sie behaupten für Menschenrechte und Gerechtigkeit zu kämpfen. Doch bis das nicht geschieht, gibt es nur einen logischen Grund, dass all diese
    Leute angeben sich auf den Gazastreifen versteift zu haben – und der ist nicht die Hilfe für die dortigen palästinensischen Araber. Ganz tief in sich drin juckt es sie die Juden zu beschuldigen. Sie fühlen tief in sich drin, dass diese Juden, die so „scheinheilig“
    sind, die behaupten das „erwählte Volk“ zu sein, die für sich in Anspruch nehmen moralisch zu handeln, ein Stück gestutzt werden müssen. Sie lieben die köstliche und fabrizierte Ironie der Holocaustopfer, die sich in Unterdrücker verwandeln. Der
    unmodische Judenhass ist durch den sehr modischen Hass gegen den jüdischen Staat und all sein Tun ersetzt worden. Mehr als alles andere lieben sie es, die palästinensischen Araber als die Juden des 21. Jahrhunderts darzustellen, die unter dem naziartigen zionistischen Regime leiden müssen, sowie vorzugeben, der
    Gazastreifen sei das Warschauer Ghetto mit heldenhaften Arabern, die nur um ihre Würde kämpfen. Der Lackmustest, ob ein Kritiker Israels aufgrund von Moralität handelt und nicht aufgrund von Antisemitismus, ist darin zu sehen, was er über den Libanon sagt – oder dort ignoriert. Nach diesem Standard gibt es arg wenige legitime und ehrliche Kritiker Israels.
    Und die meisten dieser Heuchler outen sich selbst, als das, was sie sind, Antisemiten sind eben doch auch Antizionisten. Denn wer sich für Menschenrechte einsetzt, sollte sich auch für Dafur einsetzen, für die Frauen in Afganistan, gegen weibliche
    Genitialverstümmelung, gegen Sklaverei, gegen Handabhacken und Steinigungen, gegen die Todesstrafe durch Baukran und andere grausame Foltermethoden für Minderjährige, gegen Zwangsverheiratung und Vergewaltigung in der Ehe und vieles mehr.

    Nach diesen Kriterein beurteile ich das fleissige Engagement für die „unschuldigen“ PalAraber und wie verzweifelt nach Gründen gesucht wird, Israel und seine jüdischen Menschen in Misskredit zu bringen.

    Wäre Lieberman KEIN JUDE, sondern Palästinenser, er würde in der Welt als hochmoderat beschrieben werden, so wie jetzt der neue Präsidentschaftskandidat Anwärter in Teheran. Und zum Schluss noch, vertrauen Sie nicht zu sehr auf Obama, abwarten……Das war es…….

  43. beer7 said, on Mai 12, 2009 at 10:58 am

    Zahal,

    natuerlich gibt es auch Discos in der PA:

    Cosmos in Bethlehem, Zan, Al Mattal, Grand Park in Ramallah.

  44. Parsa Kakashanian said, on Mai 12, 2009 at 5:24 pm

    „Ich habe nie von “Arabern” allgemein gesprochen, sondern von der Verlogenheit der PLO und der Hamas.“

    Stimmt! Die repräsentieren ja nach den letzten freien Wahlen in Palästina ca. 85% der Araber dort. Und ich darf davon ausgehen, dass sie den Rest, beispielsweise PFLP oder Mustafa Barghouti ja auch ungemein progressiv finden 😉

    Es bleibt dabei, sie haben die Religion angeführt, die PLO und Hamas angeblich das Lügen erlauben würde. Da kommen Sie nicht raus 😉

    „so radikal, wie die Siedlerbewegung auch sein mag, sie haben noch nie einen palästinesischen Bus in die Luft gesprengt“

    Stimmt, die begnügen sich damit mal den israelischen Ministerpräsidenten umzubringen oder ein paar Palästinenser in Hebron abzuknallen. Aber ein Bus, ja ein Bus war tatasächlich nie dabei!

    „Dürfen sich vielleicht in den gesamten Anrainerstaaten israelische Juden frei bewegen ? Dürfen sie Land kaufen ? Dürfen sie in der Regierung mitbestimmen ?“

    Wissen Sie, es bringt nicht viel mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wenn Frauen in Deutschland Gleichberechtigung fordern, dann sag ich auch nicht: Schaut nach Saudi-Arabien und ihr seht wie toll ihr es hier habt mit 30% weniger Gehalt als eure männlichen Kollegen!

    Nur weil die arabischen Regierungen alle verrottet sind, macht das Lieberman nicht zu einem Gutmenschen. Es deutet eher einiges darauf hin, dass die Levante langsam von Israel Beschlag nimmt. Etwas, das Ben Gurion ja immer verhindern wollte. Mit Lieberman rückt Israel den Arabern näher. Wenn Israels Führer irgendwann genauso korrpute Kleptokraten und Rassisten sind, wird es vielleicht mal Frieden geben. Das ist doch mal ne Vision!

    „daß Christen oder Drusen, Beduinen ect. pp. solche Anschläge durchgeführt haben“

    Die Christen waren im Pali-Widerstand doch historisch gesehen immer vorne dabei. Irre ich mich?

    „nennen sie mich ruhig einen Rassisten, das macht mir überhaupt nichts aus und auch Lieberman mag in Ihren Augen einer sein, bei einer solchen Bevölkerungsstruktur und diesen Hasspotential helfen aber leider nur klare An-und Aussagen“

    Jetzt, wo Sie sich selbst geoutet haben, macht es gar keinen Spaß mehr, Sie als solchen zu beschimpfen 😉 Was ich übrigens nie getan habe, wenn Sie mal nachlesen 😉 Hier ging nur ihre Überidentifikation mit olle Lieberman mit Ihnen durch.

    Generell sind Sie ja ein Beispiel für die traurige Ausweglosigkeit da unten. Ich unterstelle ihnen mal, dass sie gar kein Rassist sind, aber durch die ganze Misere gewissermaßen ekelerregenden Politikern wie Lieberman in die Arme getrieben werden. Diese Perspektivlosigkeit und dieser Hass auf beiden Seiten macht diesen Konflikt immer auswegloser. Und die Gefahr wächst, dass irgendwann die Radikalen auf beiden Seiten völlig die Oberhand gewinnen.

    „denn sie können es nicht bestreiten, daß sie alle Kritereien eines typischen Antisemiten erfüllen und mit Antisemiten redet man nich“

    Doch, doch 😉 Als selbstbestimmter, freier Mensch bestreite ich diesen Stuss. Und in Ihrer Antisemitenparanoia haben Sie übersehen, dass sie mit mir reden 😉

    „wenn es darum geht den palästinensischen Arabern wirklich mal zu helfen, ihre arabischen Brüder ständig versagen.“

    Man muss ja auch sehr naiv sein, um zu glauben, die arabischen Kleptokratien würden den Palis wirklich helfen wollen. Der Konflikt passt allen ins Konzept. Statt ihren Frust an den eigenen Regierungen auszulassen, darf der Mob auf die Straße und gegen Israel demonstrieren oder auf die Palästinenser, die – welch Ironie – zu den Juden der arabischen Welt geworden sind einzuschlagen.

    „Denn wer sich für Menschenrechte einsetzt, sollte sich auch für Dafur einsetzen, für die Frauen in Afganistan, gegen weibliche
    Genitialverstümmelung, gegen Sklaverei, gegen Handabhacken und Steinigungen, gegen die Todesstrafe durch Baukran und andere grausame Foltermethoden für Minderjährige, gegen Zwangsverheiratung und Vergewaltigung in der Ehe und vieles mehr.“

    Ich stimme Ihnen ja vollkommen zu. Nur macht das die Unterdrückung der Palästinenser infolge der israelischen Besatzung ja nicht besser. Es bringt nix zu sagen, schaut, wieviel Unrecht in dieser Welt! Warum klagt ihr nur uns an, ihr unverbesserlichen Antisemiten! Nein, Unrecht ist Unrecht. Und Unrecht wird nicht rechtens, nur weil andernorts größeres Unrecht passiert.

    Und insgeheim glaube ich, dass in einer gewissen perversen Faszination Israelis und Palästinenser es auch toll finden, stets im Mittelpunkt des Weltinteresses zu stehen. Vielleicht – eine unkonventionelle Idee – würde es den Konflikt ja voranbringen, wenn alle großen Medien der westlich und arabischen Welt ein ganzes Jahr mal überhaupt nichts von da unten berichten würden 😉 Ich weiß, völlig unmöglich. Aber die Vorstellung ist interessant.

  45. Bernd Dahlenburg said, on Mai 12, 2009 at 8:04 pm

    @Zahal

    Interessanterweise ist es so, dass, wenn es darum geht den palästinensischen Arabern wirklich mal zu helfen, ihre arabischen Brüder ständig versagen. Während der Gazastreifen – ein Gebiet, das stolz von einer nichts bereuenden Terrorgruppe beherrscht wird, die den Tod von Zivilisten bejubelt – Zusagen über 5 Milliarden Dollar zum Wiederaufbau bekam, ist eine andere Gruppe palästinensischer Araber, die in einen Krieg geraten war und (prozentual) weitaus größeren Schaden erlitt, von der arabischen Welt so gut wie ignoriert worden. In diesem Fall handelt es sich nicht um ein
    paar Tausend irakische Palästinenser, die ihre Heime verloren, nachdem sie von ihnen übel gesonnenen einheimischen Irakern vertrieben wurden, sondern um die libanesischen Palästinenser, deren Lager letztes Jahr in Kämpfen zwischen der libanesischen Armee und Terroristen im Lager selbst zerstört wurde.
    Das palästinensische Flüchtlingslager war 2007 bei schweren Kämpfen zwischen islamistischen Militanten und der libanesischen Armee zerstört worden. Etwa 400 Menschen starben und 30.000 Palästinenser wurden vertrieben. Es gibt aber nicht genug Geld, um es komplett wieder aufzubauen. Als der erste Stein für den Wiederaufbau von Nahr al-Bared gelegt wurde, gaben einige westliche Diplomaten zu,..[…]

    Die arabische Welt (+Teheran) muss die Flamme – das „Flüchtlingsthema“ am Köcheln halten.

    http://backsp.wordpress.com/2009/03/02/gaza-geldgeber-sollten-sich-an-nahr-al-bared-erinnern/

    Schließlich will man ja nicht jeden Tag offen sagen, dass Juden auf „Allahs heiligem Boden“ nichts verloren haben. Also nimmt man die UNO mittels UNRWA als Geisel und verlängert das „Flüchtlingsproblem“ bis zum St.-Niimmerleinstag.

    http://www.lizaswelt.net/2009/01/die-htschelkinder-der-un-i.html

    Wie dieser Geist wabert, hat gestern Abend auch wieder der PA-Mufti beim interreligiösen Treffen gezeigt, als er für einen Eklat sorgte – in bester Hussein-Tradition halt‘.

    ——————–
    P.S.: Wenn man sich z.B. die wahre Geschichte zu Jenin ansieht und sie damit vergleicht, wie die libanesische Armee Nahr e-Bared zusammenkartätscht hat bekommt man die kalte Wut ob der Blödheit und Gedankenlosigkeit der MSM.

  46. Zahal said, on Mai 13, 2009 at 11:16 am

    Richtig Herr Dahlenburg,

    sehe ich genauso. Selbst Nonie Darvish sieht das Problem, und sie kann man nun wirklich nicht in die rassistische Ecke schieben. So sagt sie ganz klar:

    In diesen Jahren (ab 1956) begann die arabische Welt mit ihrer palästinensischen Flüchtlingspolitik. Gleichzeitig verabschiedete die arabische Liga Sondergesetze bezüglich der Palästinenser, an die sich alle arabischen Staaten zu halten hatten. Danach sollten arabische Länder keine Palästinenser aufnehmen. Selbst wenn Palästinenser Bürger arabischer Staaten heirateten, konnten sie die Staatsangehörigkeit ihres Ehepartners nicht annehmen. Ein Palästinenser kann in einem arabischen Land geboren werden, aufwachsen und sterben, jedoch niemals dessen Staatsangehörigkeit erlangen. Noch heute erklären mir Palästinenser, dass sie von diesem oder jenem arabischen Staat keinen Reisepass erhalten können. Sie müssen Palästinenser bleiben, selbst wenn sie die West Bank oder den Gazastreifen nie betreten haben. Diese Politik der zwangsweisen Zuordnung einer palästinensischen Identität ist geschaffen worden, um die palästinensische Flüchtlingskrise aufrechtzuerhalten und zu verschärfen. Dasselbe gilt für die arabische Politik der Übervölkerung des Gazastreifens. Seit 60 Jahren werden die Palästinenser von den arabischen Nationen ebenso wie von palästinensischen Terroristen ausgenutzt, um das Ziel der Vernichtung Israels voranzutreiben.

    Heute ist es die Hamas, welche ihre palästinensischen Brüder, Schwestern und Kinder für diesen Zweck missbraucht. Während sich die Führer der Hamas in wohl ausgerüsteten Bunkern und Tunneln verstecken, die sie vorbereitet haben, bevor sie Israel zum Angriff provozierten, sind die Palästinenser dem tödlichen Kreuzfeuer zwischen der Hamas und den israelischen Soldaten schutzlos ausgesetzt. Der Gazastreifen, in der Gewalt der Hamas, einer vom Iran unterstützten islamistischen Terrorgruppe, liegt in Trümmern.

    Es ist das Ergebnis dieser 60jährigen arabischen Politik, dass der Gazastreifen zum Gefängnis für 1,5 Millionen Palästinenser wurde. Sie leiden, während – und weil – das Gebiet als Abschussrampe für Raketenangriffe auf die Zivilbevölkerung in Israel dient. Ihr Ziel sind – ohne Unterschied – israelische Schulen, Wohnhäuser und Geschäfte.

    Mehr als zwei Jahre nach dem vollständigen Rückzug Israels aus dem Gazastreifen hat die Hamas diese Angriffe intensiviert. Mit dem Rückzug hatte sich unsere Hoffnung verbunden, dass dieser Schritt den Aufbau eines palästinensischen Staates in Gang setzen und zu einer friedlichen Zweistaatenlösung des israelisch-palästinensischen Konflikts führen würde. Damals wurde der „Kreislauf der Gewalt“ unterbrochen. Mit seiner zentralen Lage und den schönen Mittelmeerstränden hätte der Gazastreifen friedlich gedeihen können. Stattdessen entschied sich die Hamas für den islamischen Jihad. Die Hoffnung der Bevölkerung des Gazastreifens und der Israelis wurde mit Raketen auf Israel und Elend für die Palästinenser vergolten.

    Die Hamas, eine Verbündete des Iran, ist nicht nur zur Gefahr für Israel geworden, sondern auch für die Palästinenser, für die benachbarten arabischen Staaten und für den Weltfrieden. Die Welt muss verstehen lernen, dass dieses gefährliche Chaos entstand, als sich 22 arabische Staaten darauf geeinigt hatten, den Gazastreifen in ein Gefangenenlager zu verwandeln. Die Medien auf der Welt müssen darüber berichten.

    Diese arabischen Staaten behaupten, das Volk der Palästinenser zu lieben. Mir scheint sie vielmehr daran interessiert zu sein, es zu opfern. Wenn sie ihre palästinensischen Brüder lieben, müssen sie die Hamas unter Druck setzen, den Beschuss Israels mit Raketen einzustellen. Diese Angriffe erreichen nichts als Tod und Elend auf beiden Seiten.

    http://anti.blogsport.de/2009/01/27/nonie-darwish-schluss-mit-dem-fluechtlingsstatus-des-palaestinensischen-volkes/

    Und dann wundern sich einige auch hier, wenn die Israelis das nicht mehr dulden wollen und Menschen wie Lieberman gewählt werden, nennen ihn einen Rassisten und Schlimmeres, übersehen aber Ursache und Wirkung. Das hat mit Objektivität nichts, aber überhaupt nichts zu tun. Jahrelang wurde eine Politik des Nachgebens betrieben, was hat es gebracht ?

    Die Aussagen Liebermans kann ich nur bekräftigen, er sieht auch die wahren Probleme „hinter“ diesem Konflikt. So sagte er doch:

    „Es ist unmöglich, irgendein Problem in unserer Region zu lösen, ohne das iranische Problem zu lösen. Dies betrifft den Libanon, ihren Einfluss in Syrien, ihre tiefe Involvierung in Ägypten, im Gaza-Streifen, im Irak. Wenn die internationale Gemeinschaft ihre Nahostprobleme lösen will, ist es unmöglich, weil das größte Hindernis für die Lösung die Iraner sind.“

    „Israel hat seine guten Absichten bewiesen, unsere Sehnsucht nach Frieden. Seit 1978 haben wir Gebiete aufgegeben, die dreimal so groß sind wie Israel. Wir haben Milliarden von Shekeln in die Palästinensische Autonomiebehörde investiert. Wir haben einen schweren Preis gezahlt. Tausende unserer Bürger sind bei Terroranschlägen getötet worden. Was mehr können wir tun?

    Ohne ein Verständnis der wirklichen Gründe für diesen lang dauernden Konflikt können wir uns nicht vorwärts bewegen. So sehe ich es.“

    „Was war die Situation vor 1967, bevor wir auch nur eine einzelne Siedlung gebaut haben. Was war vor 48 und 67? War das Frieden, war das der Himmel hier?“

    „Wir müssen unsere Position klarstellen. Der wirkliche Grund (für den Stillstand mit den Palästinensern) sind nicht die Besatzung, nicht die Siedlungen und nicht die Siedler. Dieser Konflikt geht wirklich sehr tief. Er begann wie andere nationale Konflikte. Heute ist er mehr ein RELIGIÖSER Konflikt. Heute hat man den Einfluss einiger irrationaler Akteure, wie Al-Qaida. Was sind die Hamas und der Islamische Jihad? Sie sind Iran in Stellvertretung.

    Um diesen Konflikt zu lösen, reicht es nicht aus, Slogans zu wiederholen. Ich sehe keine Abkürzung für irgendwelche umfassenden Lösungen.

    Meiner Ansicht nach sind wir an drei Dingen interessiert. Zuallererst ist uns als israelischen Bürgern die Sicherheit am wichtigsten. Ich will nicht jeden Tag, jeden Morgen palästinensische Raketen in Sderot einschlagen sehen.

    Was ist da rassistisch ? Aber es wird mit zweierlei Mass gemessen, wie Sie schon richtig dargestellt haben und dem ich auch 100 %ig zustimme, weil ich die europäische Berichterstattung seit Jahren verfolge und immer wieder konstatieren muss, wie voreingenommen und ja, auch antisemitsch diese Berichterstattung ausfällt. Dazu auch noch eine interessante Stellungnahme von Yehuda Ben Meir……..

    Ich habe nicht für Avigdor Lieberman gestimmt und werde es auch nie tun. Mit einigen seiner politischen Positionen bin ich nicht einverstanden, und seine Ausdrucksweise in Bezug auf bestimmte Themen akzeptiere ich nicht. Allerdings bin ich gegen die Delegitimierung, die linke Kreise gegen Lieberman und alle, die mit ihm verbunden sind, betreiben.

    Ich finde nicht, dass man von den arabischen Bürgern Israels eine Loyalitätserklärung gegenüber dem Staat verlangen sollte. Was man von ihnen verlangen soll, ist das, was von jedem jüdischen, drusischen oder anderen Bürger verlangt wird, nämlich uneingeschränkte Loyalität gegenüber dem Staat Israel und seinen Gesetzen. Obwohl es erlaubt und vielleicht sogar erforderlich ist, mit Liebermans Einstellung nicht überein zu stimmen und sich von seinen Äußerungen bei dieser sensiblen Angelegenheit zu distanzieren, machen sie ihn doch noch nicht zum Rassisten. Liebermann ist kein Faschist und kein Rassist, und wer ihn so darstellt, tut ihm und seinen Wählern Unrecht und fügt dem Staat Israel großen Schaden zu.

    Dem jüdischen Volk das Recht auf einen eigenen Staat zu verweigern, ist RASSISMUS. Gewisse Knesset-Abgeordnete arabischer Parteien sprechen ununterbrochen von den Rechten des palästinensischen Volkes, u. a. auf einen eigenen Staat. Im gleichen Atemzug weigern sie sich, Israel als Staat des jüdischen Volkes anzuerkennen und verneinen die Existenz eines jüdischen Volkes mit nationalen Rechten. Das ist Rassismus in Reinform. Wer die Bezeichnung Rassist verdient, ist Jamal Zahalka, der zu der Hass-Konferenz nach Genf gereist ist und sich selbst als „Opfer der rassistischen Apartheid Israels“ bezeichnet, während er in Israel als Knesset-Abgeordneter fungiert.

    Die Neigung von Leuten der Linken, Personen zu delegitmieren und zu dämonisieren, deren Standpunkte ihnen sehr fern liegen, ist nicht weniger schlimm und nicht weniger verwerflich als die Delegitimierungskampagnen von Seiten der Rechten. Ebenso wie man den Versuch von Leuten der Rechten, dem Patriotismus von Yossi Beilin und seinen Gesinnungsgenossen der Genfer Initiative einen Makel anzuhängen, verurteilen muss – auch wenn dieser Plan für die Mehrheit der israelischen Öffentlichkeit ein rotes Tuch darstellt -, so muss man sich auch von dem wertlosen Brauch von Leuten der Linken distanzieren, Lieberman als Person zu verunglimpfen und ihn mit Schimpfworten zu überziehen.

    Der Vorschlag, die Grenzen von Staaten im Rahmen eines Friedensabkommens zu ändern, ohne Menschen aus ihren Häusern zu vertreiben, ist womöglich nicht realistisch und unter unseren Bedingungen nicht durchführbar, aber seine Legitimität kann man ihm ebenso wenig absprechen wie seine Logik – jedenfalls hat er nichts mit Rassismus zu tun.

    Lieberman hat öffentlich bekannt gegeben, dass er grundsätzlich die Gründung eines palästinensischen Staates unterstützt. Und mehr als das: In seiner ersten Rede als Außenminister hat er betont, dass Israel der Road Map verpflichtet sei. Das ist eine weit reichende Erklärung. Die Road Map ist ein Entwurf für die Lösung des Konflikts durch die Gründung von zwei Staaten, die Seite an Seite in Frieden leben. Ihre dritte Stufe stellt die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates dar. Die Medien haben Lieberman wegen seiner Äußerungen in Bezug auf Annapolis angegriffen, aber seine Erklärung in Bezug auf Israels Verpflichtung gegenüber der Road Map ist unvergleichlich wichtiger. Es ist eine Tatsache, dass der Annapolis-Prozess nicht in ein Abkommen gemündet und die Road Map ein Dokument ist, das sich der breitesten internationalen Legitimation erfreut.

    Es ist Zeit, dass sowohl die Linke wie die Rechte lernen, sachlich über Dinge zu reden und nicht über Individuen und ein für allemal damit mit der Delegitimierung und Dämonisierung aufhören.

    Zu Ihrem Zitat:
    Wie dieser Geist wabert, hat gestern Abend auch wieder der PA-Mufti beim interreligiösen Treffen gezeigt, als er für einen Eklat sorgte – in bester Hussein-Tradition halt’.

    Es ist ja nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal sein, diese Menschen sind so hasserfüllt und niemals dialogbereit, nur sieht die internationale Gemeinschaft darüber hinweg, als wenn es nie geschehen würde. UND AUCH DAS IST RASSISMUS.

    Wehe denen, die das Böse gut nennen
    und das Gute böse;

    die Finsternis zu Licht machen
    und Licht zu Finsternis;

    die Bitteres zu Süßem machen
    und Süßes zu Bitterem!

    Jesaja 5,20

    Was wir tun können, für Israel streiten, mit eingefleischten Antisemten hat es leider keinen Zweck, denn selbst wenn sie ALLE Argumente akzeptieren müßten, eben weil sie unwiderlegbar sind, wird sich immer ein Grund finden, nach mehr als 60 Jahren Existenzkampf, den einen oder anderen Mord, den einen oder anderen Rechtsverstoss, das eine oder andere Unrecht anzuprangern. Wer ohne Schuld ist, werfe bitte den ersten Stein.

    Einen schönen Tag.

  47. Zahal said, on Mai 13, 2009 at 11:49 am

    Parsa Kakashanian said, on Mai 12, 2009 at 5:24

    Wissen Sie, als Aussenstehender lässt sich gut streiten, denn es betrifft Sie ja nicht persönlich. Denn wenn es Sie betreffen würde, wäre Ihnen vorrangig erst einmal gleich, ob die Frau in Deutschland 30 % weniger verdient, als ein Mann, Sie würden Prioritäten setzen, und der Konflikt hat eben weder mit der Gleichstellung der Frau, noch mit dem monatlichen Gehalt zu tun, hier geht es um Überleben und um nichts mehr.

    Deshalb auch dieses Zitat von Ihnen:
    Wissen Sie, es bringt nicht viel mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wenn Frauen in Deutschland Gleichberechtigung fordern, dann sag ich auch nicht: Schaut nach Saudi-Arabien und ihr seht wie toll ihr es hier habt mit 30% weniger Gehalt als eure männlichen Kollegen!

    Mein Fazit nach allem ist und bleibt:

    Wenn die PalAraber die Waffen weglegen, haben wir morgen Frieden, wenn Israel die Waffen weglegt, gibt es morgen kein Israel mehr.

    Dann noch abschliessend zu diesem Zitat:

    Und insgeheim glaube ich, dass in einer gewissen perversen Faszination Israelis und Palästinenser es auch toll finden, stets im Mittelpunkt des Weltinteresses zu stehen. Vielleicht – eine unkonventionelle Idee – würde es den Konflikt ja voranbringen, wenn alle großen Medien der westlich und arabischen Welt ein ganzes Jahr mal überhaupt nichts von da unten berichten würden Ich weiß, völlig unmöglich. Aber die Vorstellung ist interessant.

    Meine Antwort:
    Israel wäre es sicherlich Recht, in Ruhe gelassen zu werden, das entspricht dem Wunsch der meisten Israelis, schon aufgrund ihrer Vergangenheit, nur mag weder die internationale und erst recht nicht die arabische Presse das einsehen, denn es geht um viel mehr, es geht um Recht oder Unrecht, es geht um weltweite Sympathien, und in diesem Fall hat Israel längst verloren, eben weil eine gewisse Absicht dahinter zu erkennen ist, sind es doch immer die Juden, die den Weltfrieden stören, nicht wahr ?

    Nach dem Einmarsch der Israelis 1982 in den Libanon schrieb nämlich der amerikanische Liedermacher Bob Dylan den Song „Neighborhood Bully“. Er erschien auf seinem Album „Infidels“ (1983). Ähnlichkeiten zu der heutigen Situation sind vielleicht nicht ganz zufällig. Hier der Beginn des Liedes:

    „Ja, der Störenfried der Nachbarschaft, er ist nur einer / Seine Feinde sagen, er ist auf ihrem Land. / Sie sind Millionen, er einer / kein Ort nimmt ihn, nirgends kann er hin. Er ist der Störenfried der Nachbarschaft.

    Der Störenfried der Nachbarschaft versucht zu überleben, / dass er lebt, wirft man ihm vor. / Wehren soll er sich nicht, / eine dicke Haut soll er haben, / auf den Boden soll er sich legen und sterben, wenn sie ihm die Tür eintreten. Er ist der Störenfried der Nachbarschaft.

    Der Störenfried der Nachbarschaft wurde aus jedem Land vertrieben, / als Exilant wandert er von Ort zu Ort. Vor seinen Augen wurde die Familie verstreut, seine Landsleute verfolgt und zerstört, / und immer wird ihm vorgehalten, dass er überhaupt geboren ist. Er ist der Störenfried der Nachbarschaft.

    Und als er eine Mörderbande k. o. schlug, kamen die Kritiker, / alte Frauen verdammten ihn, er solle sich entschuldigen. / Dann vernichtete er eine Bombenfabrik, es freute sich niemand. / Die Bomben galten ihm. / Und er sollte sich schämen. / Er ist der Störenfried der Nachbarschaft.“

    Die größte Pressepräsenz ist und bleibt Jerusalem, weil man von dort über Krieg berichten kann, ohne selbst involtiert zu sein, und zudem abends gemütlich in Tel Aviv am Strand sein Eis oder Capucchino geniessen kann. Mir persönlich wäre es viel lieber, wenn sich die Presse mehr um Dafour, Kongo, Simbabwe, Mauretanien, Iran, Irak und wie sie alle heissen kümmern würden, NUR, und das ist der große Unterschied, sind dort keine Juden involtiert…….

  48. Zahal said, on Mai 13, 2009 at 2:07 pm

    beer7 said, on Mai 12, 2009 at 10:58
    Zahal,

    natuerlich gibt es auch Discos in der PA:

    Cosmos in Bethlehem, Zan, Al Mattal, Grand Park in Ramallah.

    Beer7 😉 das war als Lackmustest gedacht, hat sich aber erledigt.

  49. Parsa Kakashanian said, on Mai 13, 2009 at 2:45 pm

    @ Tzahal

    „sind es doch immer die Juden, die den Weltfrieden stören, nicht wahr ?

    NUR, und das ist der große Unterschied, sind dort keine Juden involtiert…….“

    Wissen Sie, ich glaube Ihnen vollauf, dass sich die Situation vor Ort anders darstellt. Wenn ich Kinder hätte, die jeden Morgen mit dem Bus zur Schule müssten, und permanent die Gefahr bestünde, dass dieser Bus in die Luft gehen könnte, dann würde ich die Situation auch anders sehen. Und vielleicht Lieberman wählen, der den Arabern eine reinwürgt.

    Ich halte Emotionen allerdings – und das kann ich aus Mitteleuropa sagen – nicht für einen guten Ratgeber. So real wie sie leiden, leiden auch die Palästinenser. Die 300 Kinder, die in Gaza umgekommen sind, haben alle Mütter, Väter, Brüder, Schwestern. Was werden deren Gefühle Israel gegenüber sein?

    Es ist ein Dilemma und es bräuchte couragierte Politiker, dies zu überwinden. Ich kann einen solchen Politiker in Lieberman nicht erkennen. Der bedient kurzfristige Emotionen, nicht langfristige Sicherheit. Die Toten des Gazakriegs nähren den Hass der nächsten Generation. Gewalt bringt nur Gewalt. Und wenn man dauernd auf den Anderen zeigt, dann wird das nie ein Ende haben.

    Die Zitate, die ich angegeben habe, zeigen im übrigen eine gewisse Paranoia. Ich weiß nicht, wie verbreitet das in Israel ist. Aber zu glauben, das ganze Elend gäbe es nur, weil Israel ein jüdischer Staat ist, und dort Juden leben, ist meiner Ansicht nach die Kehrseite des antisemitischen Paradigmas nach dem hinter allem der jüdische Staat und die Juden stehen. Sie haben das nur umgedreht, die Denkweise ist ähnlich paranoid. Ich glaube, weder stecken die Juden hinter allem Elend dieser Welt, noch hat sich die ganze Welt gegen die Juden und den jüdischen Staat verschworen.

    Und wenn wir mal ganz ehrlich sind. Auch wenn viele Israelis psychologisch ein anderes Gefühl haben. Aber es ist doch Israel, hinter dem Amerika, Europa und die mächtigsten Staaten dieser Welt stehen. Nicht Israel ist isoliert, sondern Hamas, und Hizbollah und Iran.

  50. […] Phantasie freien Lauf gelassen und dem israelischen Außenminister Avigdor Lieberman in einer fiktiven Rede an Stelle Frank-Walter Steinmeiers einmal richtig die Meinung gegeigt, oder wie Follath selbst es […]

  51. Natriumglutamat said, on Juni 18, 2009 at 2:15 am

    Hallo Parsa Kakashanian,

    nun, als Mitteleuropäer falle ich wohl nicht in Ihr Erklärungsmuster. Trotzdem kann ich den Ideen Liebermans einen pragmatischen Lösungsansatz nicht absprechen: arabisch besiedelte Gebiete in Israel gegen israelisch besiedelte Gebiete in einem zukünftigen Staat Palästina zu tauschen. Ich finde seine Intoleranz gegenüber erklärten Staatsfeinden auch nicht rassistisch.

    Eine Lösung dieses Konflikts wird nicht von heute auf morgen gefunden und umgesetzt — es sei denn, es handelt sich um eine gewaltsame Lösung, die wir alle hier aber wohl nicht sehen wollen (hoffe ich). Es kann auch nicht der Trick sein, von Israel zu fordern, seine überlebenswichtige militärische Sicherheit auch nur temporär aufzugeben oder einen Bürgerkrieg zu riskieren.

    Israel steht vor mehreren Problemen: es kann seine Sicherheit nicht aufgeben, ohne seine innere Stabilität erheblich zu beeinträchtigen, und hinsichtlich seiner äußeren Sicherheit findet es auf der Gegenseite keine verläßlichen Verhandlungspartner. Die palästinensische Führung verspricht, wenn sie überhaupt verhandelt, das Blaue vom Himmel und hält ihre Zusagen dann nicht ein. Jede Zusage, jedes Entgegenkommen Israels wird von der palästinensisch-arabischen Seite als Schwäche interpretiert und zum Anlaß für eine Intensivierung der Angriffe genommen.

    Offensichtlich geht es so nicht weiter. Israel hat sich etliche Male bewegt und ist auf die Palästinenser zugegangen. Die hingegen weichen keinen Deut von ihrem Standpunkt und halten ihre Vereinbarungen nicht ein — so sie denn überhaupt verhandeln, was die Hamas als maßgeblicher Bestandteil der palästinensischen Führung immer noch aktiv verweigert.

    Israel hat einen stabilen Frieden mit ehemaligen Feinden gefunden, etwa mit Ägypten und Jordanien; zum Teil unter enorm großen Zugeständnissen. Es dürfte auch für Sie offensichtlich sein, daß Israel ein großes Interesse am Frieden mit seinen Nachbarn hat, oder? Die Schlußfolgerung, daß nicht Israel, sondern die Palästinenser und / oder ihre Führung und / oder ihre Hintermänner das Problem sind, liegt nahe.

  52. […] Posted in SPIEGEL & SPIEGEL ONLINE by Mr. Moe on Juni 24, 2009 Der mit Juden stets “Tacheles” redende Erich Follath hat im Dienste SPIEGEL ONLINES wieder zugeschlagen. Dieses Mal in englischer Sprache: Israeli Prime […]

  53. […] Wie sich herausstellt, ist dies nicht das erste Mal, dass Follath seine Meinung zu einem Mitglied der aktuellen Regierung Israels von sich gibt: Angelegentlich des Besuchs von Avigdor Lieberman vor kurzem in Berlin machte sich Follath die Arbiet mit einer „Rede“ oder eher einer Vortrag aufzuwarten, von der er meinte, dass Deutschlands Außenminister ihn halten sollte, um seinen israelischen Kollegen zurechtzuweisen. Mehrere deutschsprachige Blogger haben diesen von Follaths Fantasie-Rede zur Schau gestellten unverfrorenen Hass und Antisemitismus kommentiert. […]

  54. Glabbacher said, on Juli 4, 2009 at 9:40 pm

    Meine Sicht aus dem „sicheren Deutschland“,

    Vielen Leuten war das nicht klar.

    Danach sollten arabische Länder keine Palästinenser aufnehmen. Selbst wenn
    Palästinenser Bürger arabischer Staaten heirateten, konnten sie die Staatsangehörigkeit ihres Ehepartners nicht annehmen. Ein Palästinenser kann in einem arabischen Land geboren werden, aufwachsen und sterben, jedoch niemals dessen Staatsangehörigkeit erlangen.
    Die arabischen Staaten haben sich genau an diese Politik bis heute gehalten. Woher sollten sie auch sonst ihre Selbstmord-Kandidaten hernehmen. Seit 40 Jahren verfolge ich die Entwicklung im Nahen Osten. Wenn ich mir heute Palästina anschaue, man hätte dort ohne Israel kein Wasser und keinen Strom. Das ganze Geld der EU verschwindet in dunkle Kanäle. Arafat ist tot, aber seine Frau hat Millionen. Die ganze Jugend in Palästina kann mit einer Kalaschnikow umgehen, aber fast keiner kann vernünftig arbeiten. Die Hamas ist eine Mörderbande und man freut sich schon, wenn ein „Politiker“, sich vom Morden lossagt.
    Was soll Israel machen? Es muss sich wehren. In Palästina muss ein Umdenken stattfinden. Aber dort sind ganze Generationen im Kreis der Gewalt gefangen. Man kennt nichts anderes.
    Ich wünsche den Leuten dort Frieden. Aber es ist wohl ein frommer Wunsch.

  55. […] von Mr. Moe am Dezember 5, 2009 Angesichts Henryk Broders „Israel-Debatte“ mit dem Antisemiten Erich Follath, dass gegen Ende – anders kann es leider nicht gesagt werden – ins Anbändeln […]


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